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Berlin: Zulauf für Gegner der Islamisten-Demo

Zahlreiche Unterschriften für Aufruf gegen antiisraelischen Aufmarsch / Route geändert

Von Frank Jansen

Der Protest gegen die für Sonnabend geplante, antiisraelische Islamisten-Demonstration weitet sich aus. Mehr als 230 Politiker, Publizisten, Künstler, Wissenschaftler, christliche und jüdische Geistliche, weitere Einzelpersonen sowie Verbände unterstützen den Aufruf einer kleinen Initiative, die sich gegen den alljährlich von muslimischen Extremisten begangenen „Al-Quds-Tag“ (Jerusalem-Tag) richtet. Zu den Unterzeichnern zählen die Bundesvorsitzende der Grünen Angelika Beer, der Landesvorstand der Berliner Grünen, die PDS-Bundestagsabgeordnete Petra Pau, die Initiatorin des Holocaust-Mahnmals Lea Rosh, die Schriftstellerin Freya Kier und die einst in der DDR als Bürgerrechtlerin aktive Bärbel Bohley.

Die Resonanz sei „phänomenal“, sagte gestern der Exiliraner Mohammed Schams, der den Aufruf mit verfasst hat. Schams lebt seit 1969 in Deutschland und sieht sich vom iranischen Geheimdienst und pro-iranischen Islamisten bedroht. Es sei längst überfällig, dass die Bundesregierung ihre Politik des „kritischen Dialogs“ mit dem Mullahregime korrigiere, sagte Schams. Auch der als Reformer geltende Staatspräsident Mohammed Chatami habe Muslime aufgerufen, sich an Kundgebungen zum „Al-Quds-Tag“ zu beteiligen. An dem 1979 von Ajatollah Khomeiny eingeführten „Al-Quds-Tag“ demonstrieren jährlich im Iran und anderen Ländern tausende Islamisten für die „Befreiung“ Jerusalems von den Israelis.

In den vergangenen Jahren waren jeweils mehrere hundert Israel-Feinde über den Kurfürstendamm gelaufen und hatten Hassparolen skandiert. In diesem Jahr mussten die Islamisten die Route ändern: Sie ziehen nun vom Adenauerplatz über die Lewisham- und Kantstraße zum Savignyplatz. Der Anmelder hat bei der Polizei den Verzicht auf Parolen angekündigt. Pro-israelische Linke haben eine Gegenkundgebung an der Wilmersdorfer Straße angemeldet.

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