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Berlin: Zur Fußball-WM wird sich das Riesenrad wohl nicht drehen

Investoren fühlen sich durch Fürsprache von Klaus Wowereit bestärkt – aber geraten in Zeitnot

Die Investoren für das geplante 175Meter-Riesenrad „World Wheel Berlin“ am Gleisdreieck in Kreuzberg wollen „auf jeden Fall“ an dem Standort festhalten und sehen sich darin durch die Unterstützung des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit (SPD) bestärkt. Das sagte Investorensprecher Dirk Nishen am Sonntag nach Beratungen der Geldgeber aus verschiedenen Staaten. Allerdings „gehen wir nicht mehr davon aus, dass die Eröffnung bis zur Fußball-WM 2006 möglich ist“. Wegen der politischen Diskussionen erwartet Nishen die Fertigstellung erst im Herbst 2006 oder im Frühjahr 2007. Die Bauzeit werde 18 bis 24 Monate betragen.

Die Investoren hatten vorige Woche angekündigt, das weitere Vorgehen nach der Ablehnung des Projekts durch die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Friedrichshain-Kreuzberg abstimmen zu wollen. Inzwischen hat Wowereit angekündigt, der Senat werde sich „intensiv prüfend einschalten, um dieses Projekt zu realisieren“. Die mangelnde Berücksichtigung gesamtstädtischer Interessen durch viele Bezirkspolitiker sei „nicht hinnehmbar“. Nishen sagte, die Investoren rechneten mit einer „zeitnahen Entscheidung“. Dem Senat müsse Zeit für weitere Gespräche mit Bezirk und Deutschem Technikmuseum gegeben werden.

Das Museum hatte im Sommer zwar eine mögliche Kooperation mit den Riesenrad-Planern beschlossen, hält die Risiken eines „Rummels“ aber für größer als den eigenen Nutzen. Auch die Kulturverwaltung ist skeptisch. Unterdessen hat die deutsche Vertretung der niederländischen Amro-Bank in einem Brief an die bislang öffentlich noch nicht bekannten Investoren bestätigt, dass sie „nach wie vor grundsätzliches Interesse“ an der Finanzierung des 60-Millionen-Euro-Projekts habe. Unklar ist, warum sich ein Manager der Bankzentrale zuvor in einem Schreiben an eine Bürgerinitiative anders geäußert hatte. In dem neuen Brief betont die deutsche Partner-Bank Delbrück, Bethmann, Maffei hingegen die Gültigkeit der Absprachen vom Sommer und Frühjahr. Für das Riesenrad gibt es auch eine technische Machbarkeitsstudie der potenziellen Hersteller aus Holland. Eine der beiden beteiligten Firmen hat das Millennium-Riesenrad in London gebaut. CD

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