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Berlin: Zurück in die 80er

Von Frieden sangen nur die Oldies

Die Puhdys, Reinhard Mey, Konstantin Wecker – bei den Künstlern, die am Sonnabend zum Abschluss der Friedensdemonstration aufspielten, wähnte sich manch älterer Besucher in die Anfangstage der Friedensbewegung zurückversetzt. Und manch junger Demonstrant fragte sich, wer denn diese Oldies seien, die da auf der Bühne ihre Betroffenheit in Lieder packten. Wo waren die Stars der jungen Friedensfreunde? Wieso warben Teenieschwarm Ben und die No Angels nicht an der Siegessäule, sondern erst ein paar Stunden später bei der exklusiven EchoVerleihung im ICC für den Weltfrieden?

„Wir haben versucht, auch ein paar neuere Musiker zu gewinnen“, sagt Jens-Peter Steffen vom Trägerkreis, der die Kundgebung organisiert hat. „Aber keiner der Pop-, HipHop- und House-Musiker, die wir angesprochen haben, hatte auf seinem Terminkalender Platz für uns.“ Ein weiterer Grund sei, dass die frühen 80er eben nicht nur die Blütezeit von Musikern wie Mey oder Wecker waren, sondern auch die prägende Lebensphase der Veranstalter, mutmaßt Steffen. „Man kennt sich eben immer noch.“ Angesichts dieser engen Kontakte war es natürlich einfacher, alte Weggefährten auf die Bühne an der Siegessäule zu bekommen, als Musiker, deren Namen man wohl erst in den einschlägigen Jugendzeitschriften nachschlagen müsste. Ideal sei das aber nicht. „Wir hoffen, dass der Erfolg vom Sonnabend jüngere Künstler ermuntert, sich beim nächsten Mal zu beteiligen“, sagt Jens-Peter Steffen.

Ein Hoffnungszeichen gab es schon: Immerhin sei ja am Wochenende auch Paddy Kelly von der Kelly Family aufgetreten. „Da standen dann die zwölfjährigen Mädchen an der Bühne und wollten Autogramme.“ lvt

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