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Berlin: Zurück zum Arbeitsamt

Nach Maatwerk-Insolvenz: 1200 Beschäftigte des Dienstleisters müssen in Berlin neu vermittelt werden

Den 1200 Berliner Beschäftigten des insolventen Personaldienstleisters Maatwerk bleibt nur der erneute Gang zu den Arbeitsämtern der Stadt. Diese hatten sie seit April an die Personal-Service-Agenturen (PSA) des Unternehmens vermittelt, um von dort an Unternehmen ausgeliehen zu werden und auf diesem Weg eine feste Beschäftigung zu finden. Sollten noch Gehaltsansprüche bestehen, können sich die Beschäftigten an den Insolvenzverwalter wenden, sagt der Sprecher des Landesarbeitsamtes Olaf Möller. Insgesamt sind bei den Berliner PSA 2600 Menschen beschäftigt. 250 bekamen über diese Form der Zeitarbeit einen festen Job. Trotz der geringen Zahlen wollen die Arbeitsämter an den PSA festhalten.

Vor allem Kostengründe waren ausschlaggebend, dass Maatwerk in Berlin Marktführer im Bereich der vom Arbeitsamt geförderten Leiharbeit war. Das aus den Niederlanden stammende Unternehmen betrieb in Berlin 19 der 45 PSA. Maatwerk habe seine Leistungen günstig angeboten, so dass das Unternehmen bei der europaweiten Ausschreibung der Arbeitsämter zum Zuge gekommen sei, sagte Landesarbeitsamtssprecher Olaf Möller. Die frei werdenden Agenturen würden nicht erneut ausgeschrieben. Vielmehr sollen die Unternehmen berücksichtigt werden, die beim ersten Mal zweitplatziert waren. Für kommende Ausschreibungen zeige das Beispiel Maatwerk, dass man nicht nur auf die Kosten achten dürfe.

Seit sechs Jahren war Maatwerk in Berlin tätig. Zunächst arbeitete das Unternehmen mit verschiedenen Bezirksämtern zusammen, um Sozialhilfeempfänger wieder in Arbeit zu bringen. Die erste Zusammenarbeit bestand mit Wilmersdorf. Andere Bezirke wie Tempelhof-Schöneberg und Reinickendorf zogen nach. Diese Kooperationen sind inzwischen ausgelaufen. Einen Vertrag gibt es allerdings noch mit dem Bezirksamt Lichtenberg. Wie Sozialstadtrat Wilfried Nünthel (CDU) sagte, sind dabei seit 2002 rund 190 Sozialhilfeempfänger in feste Jobs vermittelt worden. Nünthel bedauerte, dass es durch die Insolvenz des Unternehmens jetzt eine Möglichkeit weniger gebe, diese Menschen zu vermitteln.

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