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Berlin: Zuständig für Public Affairs

Der Ex-Senator und Ex-SPD-Landeschef Peter Strieder steigt am 1. August in Deutschlands größter PR-Agentur ECC als Partner ein

Von Sabine Beikler

Peter Strieder hat einen neuen Job: Am 1. August steigt er als Partner bei der ECC (European Communications Consultants Holding GmbH), Deutschlands Marktführer für Unternehmenskommunikation mit Hauptsitz in Düsseldorf, ein. Das gab am Montag Strieders neuer Arbeitgeber bekannt. Der Ex-SPD-Bausenator und Ex-SPD-Landeschef wird an der Seite seines Parteifreundes Detlev Samland, Ex-Europaminister von Nordrhein-Westfalen, künftig von Berlin aus den Bereich Public Affairs leiten. Strieder soll sich nach Angaben von Rainer Zimmermann, Vorstandsvorsitzender der Unternehmensgruppe, vor allem um Projekte im Rahmen der Public Private Partnership kümmern, also private Investoren für öffentliche Bauvorhaben oder Aufgaben suchen.

Der 52-jährige Jurist tritt als Partner der Holding-Gesellschaft ECC Kohtes Klewes seine neue Festanstellung an und wird nach Angaben des Berliner ECC-Geschäftsführers Jörg Ihlau auch „ unternehmerisch“ beteiligt. Die ECC Holding hat bundesweit über 300 Mitarbeiter, 50 davon arbeiten fest angestellt in der seit 1999 eröffneten Berliner Filiale am Hausvogteiplatz. Bis gestern hatte sich Strieder in Stillschweigen über seinen beruflichen Neustart gehüllt. Er freue sich nach zwölf Jahren Politik über seine neue Tätigkeit bei der größten deutschen Kommunikationsagentur, erklärte er. Er habe sich bewusst dafür entschieden, Kunden bei der strategischen Neuausrichtung zu beraten und inhaltlich zu begleiten, sagte er der Nachrichtenagentur ddp.

Die ECC Kohtes Klewes Berlin betreute unter anderem Bertelsmann Online, Coca Cola, Virgin Express oder den Börsengang von Pixelpark. Zu weiteren Kunden zählten auch die Leipziger Strombörse LPX oder der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft. In der Berliner Landespolitik sind sie bisher nicht aktiv gewesen. PR-Berater in der Public-Relations-Branche sind auf gute Kontakte in die Bundes- und Landespolitik angewiesen. Das Ziehen von Strippen, das richtige Wort an die richtige Adresse richten – das gehört zum Metier der politischen Kommunikationsberater. Unter den Lobbyisten finden sich viele Seitenwechsler, deren Karriere irgendwann ins Stocken geriet. Strieders ECC-Partner Samland zum Beispiel stolperte 2001 nach einem Minister-Jahr über Aufsichtsratsbezüge von rund 12800 Euro, die er zuvor nicht versteuert hatte. Und Strieder war bekanntlich im April wegen seiner Verstrickung in die Tempodrom-Affäre von allen politischen Ämtern zurückgetreten.

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