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Berlin: Zwei Leichen, keine Spur zu Tätern

58-Jähriger in Neukölln und 47-Jährige in Wilmersdorf getötet

Neben der 32jährigen getöteten Meyrem Ö. (siehe oben) beschäftigen derzeit zwei weitere Morde die Kriminalpolizei: Bereits am Montagabend war ein 58-Jähriger in seiner Wohnung in der Silbersteinstraße in Neukölln tot aufgefunden worden. Gestern eilte die Mordkommissin in die Brandenburgische Straße nach Wilmersdorf, wo eine 47-Jährige tot in ihrer Wohnung lag.

Die Stammgäste in der Kneipe „Silberquelle“ in Neukölln sind geschockt. Immer wieder schauen sie auf das Foto ihres Freundes Michael B. Er wurde am Montagabend gegen 19 Uhr von seiner Schwester in seiner Wohnung tot aufgefunden. „Mit mehreren Verletzungen am Oberkörper“, wie der Chef der ermittelnden Mordkommission, Mathias Badura, sagte. Wahrscheinlich wurde er erstochen. Wann die Tat geschah, ist noch unklar. „Möglich ist, dass er in der Silvesternacht umgebracht wurde. Das wird aber die Gerichtsmedizin klären“, sagte Badura.

Zunächst waren drei polnische Männer von der Polizei festgenommen worden. Sie kamen am Abend in die Wohnung des Toten, als die Kripo bereits bei der Arbeit war. „Doch der Tatverdacht gegen die Männer konnte nicht erhärtet werden. Sie wurden wieder freigelassen“, sagte ein Polizeisprecher.

Mehrere Nachbarn in dem Altbauhaus in der Silbersteinstraße erzählen, dass B., der arbeitslos gewesen sein soll, häufig „polnische Männer oder Frauen“ zu Besuch hatte. Dabei sei es oft laut geworden, so dass die Nachbarn unter B.s Wohnung manchmal die Polizei geholt haben, „wegen der Ruhestörung“, wie sie sagen. „Die haben dort viel getrunken. Manchmal sind seine betrunkenen Gäste auch bei uns gegen die Wohnungstür gerannt, weil sie nicht mehr geradeaus gehen konnten.“

Die Kneipengäste sagen: „Michael konnte nicht gut nein sagen.“ Deswegen habe er immer wieder polnische Männer und Frauen, die eine Schlafstätte suchten, bei sich übernachten lassen. Der Kontakt zu den Polen sei durch die Ex-Frau von B. gekommen, die aus Polen stammt. Auf dem Foto, das die Gäste in der Stammkneipe immer wieder anschauen, trägt B., ein hagerer Mann mit dunklem Schnurrbart eine Baseballmütze. Er hält eine Frau in den Armen und lacht.

Auch die Bekannten von Andrea Sch. sind schockiert. Die 47-Jährige wurde in ihrer Wohnung in der Brandenburgischen Straße in Wilmersdorf mit schweren Kopfverletzungen aufgefunden. „Die genaue Todesursache wird die Obduktion ergeben“, sagte ein Ermittler.

In der untersten Etage des Wohnhauses befindet sich auch das Bordell „Café Pssst“. Nach Angaben der Chefin, Felicitas Weigmann, gehörte die Tote aber nicht zu dem Etablissement. „Wir haben sie häufiger mal gesehen: Eine nette Frau, die aber öfter betrunken hier in den Laden wollte“, sagt Weigmann. Auch in der Kneipe nebenan ist Andrea Sch. bekannt. „Sie war ab und zu hier. Wir sind sehr geschockt“, sagt die Wirtin. tabu

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