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Im grünen Bereich. Bald soll noch mehr wachsen auf dem ehemaligen Flughafen.

© Kai-Uwe Heinrich

Ahorn, Pappeln und Eichen: Auf dem Flughafen Tempelhof werden 150 Bäume gepflanzt

Auf dem Flughafengelände unweit des Columbiadamms werden in den nächsten Wochen 150 Bäume gepflanzt. Unterdessen wird um das daneben geplante Wasserbecken vor Gericht gestritten, weil Naturschützer dagegen klagen.

Wo Licht ist, soll auch Schatten sein. Nicht, dass die Sonne Ende November sehr stören würde. Aber der nächste Sommer kommt bestimmt, und Pflanzzeit ist halt zwischen Spätherbst und Vorfrühling. Deshalb werden seit Wochenbeginn weitere 150 Bäume aufs Tempelhofer Feld gesetzt: Ahorne, Pappeln, Eichen und Weiden als einheimische Klassiker sowie Trauben- und Vogelkirschen, die Bienen und Vögel ernähren sollen.

Die Bäume werden zu 26 schon im vergangenen Frühjahr gesetzten Artgenossen am sogenannten Alten Hafen gepflanzt, also im nördlichen Teil des Feldes nahe dem Rundweg. Deshalb stehen dort jetzt Bauwagen, Zäune und Container. Gepflanzt wird je nach Wetter bis April. Laubbäume wachsen besser an, wenn sie außerhalb der Vegetationsperiode in die Erde gebracht werden, weil sie ihre Kraft dann zunächst ins Wurzelwachstum stecken statt in die Blätter.

In einer Mitteilung betont die Stadtentwicklungsverwaltung, dass „die Weite des Wiesenmeers zwischen den Startbahnen und südlich davon“ ebenso frei bleibe wie die große Wiese vor dem Flughafengebäude. Es klingt, als wolle die Behörde die Freunde der Weite nicht noch mehr reizen – zumal sie längst Ärger mit ihnen hat: Der Umweltverband BUND hat nach Auskunft von Landesgeschäftsführer Tilmann Heuser vor zwei Wochen nicht nur Klage gegen die Baugenehmigung für das Regenwasserbecken eingereicht, sondern auch „einstweiligen Rechtsschutz“ beantragt. Letzterer soll verhindern, dass Bagger anrücken, bevor das Gericht inhaltlich entschieden hat.

Die Senatsverwaltung hat nach Auskunft von Sprecherin Petra Rohland drei Wochen Zeit, zu reagieren, also bis Mitte nächster Woche. Die wesentlichen Bauarbeiten – Wasserbecken, Wall und Wege – sind fürs nächste Jahr geplant. Das Vorhaben erzürnt den BUND: „Es ist ein Skandal, dass ausgerechnet die oberste Naturschutzbehörde mit ihrer Parkplanung Natur vernichtet, statt zu schützen.“

Für das Volksbegehren zur Bewahrung des Status quo haben bisher rund 75 000 Menschen unterschrieben. Die für die wirtschaftliche Entwicklung des Areals zuständige Tempelhof Projekt GmbH kontert die Argumente der Initiative „100 Prozent Tempelhofer Feld“ neuerdings mit einem Flyer, der die künftigen Vorteile von Randbebauung und neuen Wegen preist.

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