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Doppelstöckig. Der alte Tunnel der U 5 ist so hoch, dass die Züge hier später auf der oberen Etage in den Bahnhof Berliner Rathaus fahren können; unten geht es dann in eine Abstellanlage.

© BVG/Oliver Lang

U-Bahn in Berlin: U5 wegen Bauarbeiten für zweieinhalb Wochen unterbrochen

Für den Lückenschluss der U5 baut die BVG am Alex die Gleisanlagen um. Dafür wird ab diesem Montag für zweieinhalb Wochen der Betrieb zwischen Strausberger Platz und Alexanderplatz eingestellt.

Bald fährt die U-Bahn auch ohne Viadukt hoch und runter. Um zwischen Alexanderplatz und Berliner Rathaus den Lückenschluss zwischen dem alten und dem neuen Tunnel vollenden zu können, baut die BVG jetzt die bisherige Abstellanlage um. Später werden die Züge nach dem Verlassen des Bahnhofs Alexanderplatz auf unterirdischen Rampen entweder nach oben in den Bahnhof Berliner Rathaus fahren – oder nach unten in eine neue Abstellanlage. Um bauen zu können, stellt die BVG jetzt zunächst für zweieinhalb Wochen den Betrieb zwischen Strausberger Platz und Alexanderplatz ein.

Erleichtert wird der Etagenbau unter der Erde durch die vorausschauende Arbeit der Planer in den 1920er Jahren. Beim Bau der heutigen U 5 haben sie nicht nur den Tunnel „hinter“ der Station Alexanderplatz weitergebaut, sondern ihn mit rund neun Meter so hoch angelegt, dass die Gleise auf zwei Ebenen gelegt werden können. Die Planer hatten vor, die U 5 Richtung Moabit zu verlängern und eine neue Linie unter der Leipziger Straße gen Potsdamer Platz zu schaffen. Deshalb gibt es im U-5-Bereich des Bahnhofs zwei Bahnsteige.

Weil die Sohle des für einen Doppelstocktunnel vorgesehenen Abschnitts unter dem Niveau der U-5-Gleise lag, füllte man den Tunnel so weit mit Sand auf, dass eine Ebene entstand, die für das Abstellen der Züge der U 5 genutzt werden konnte. Er wird jetzt entfernt. Zudem müssen die Züge in dieser Anlage „kehren.“ Die aus Hönow kommenden Züge wechseln hier die Gleise, um am anderen Bahnsteig Richtung Hönow abzufahren.

Das Bauen, das auch die Sanierung der alten Tunnelwände einschließt, erfordert jetzt einen besonderen Betrieb, von dem die Fahrgäste aber nichts spüren. Damit aus dem Baubereich kein Dreck zum Bahnsteig und zu den „kehrenden“ Zügen gelangt, baut die BVG Staubschutzwände um die beiden inneren Gleise. Dort wird es dadurch so eng, dass die Fahrer zum Wechseln der Fahrtrichtung nicht mehr aussteigen können.

Ein Verschieben der Bauarbeiten sei nicht möglich gewesen

Deshalb steigt am Alexanderplatz ein Fahrer in den Führerstand am Ende des Zuges und fährt den Zug dann aus der Kehranlage zurück an den Bahnsteig. Dort wechselt der andere Fahrer treppauf treppab zum anderen Bahnsteig, um dort beim nächsten Zug hinten einsteigen zu können. Für dieses Wechselspiel braucht die BVG rund ein Dutzend Fahrer mehr als sonst.

Um die Staubschutzwand – und vor dem Bahnhof eine Weichenverbindung – bauen zu können, muss der Betrieb vom 9. bis zum Betriebsbeginn am 27. Mai zwischen Strausberger Platz und Alexanderplatz eingestellt werden. Wer den Bereich nicht umfahren kann, muss in den Busersatzverkehr umsteigen, für den die BVG eine Ringlinie über die Karl-Marx-Allee, die Alexanderstraße, die Holzmarktstraße und die Andreasstraße einrichtet. Zudem gibt es bei der U-Bahn zwischen Frankfurter Allee und Strausberger Platz Pendelverkehr mit Umsteigen am Frankfurter Tor.

Erschwert wird der Ersatzverkehr durch den Lauf der Elektrorennwagen am 21. Mai auf der Karl-Marx-Allee. Von Freitagfrüh bis Samstagabend gibt es dann nur einen „Busnotverkehr“, der die Fahrgäste zur S-Bahn am Ostbahnhof oder zur Straßenbahn am Platz der Vereinten Nationen bringt.

Ein Verschieben der Bauarbeiten sei nicht möglich gewesen, sagte Projektleiter Jörg Seegers. Noch sei er beim Lückenschluss der U 5 zwischen Alexanderplatz und Brandenburger Tor im Zeitplan. „Und dabei soll es auch bleiben“, sagte Seegers. Die Züge sollen hier Ende 2020 fahren – auf oder ab.

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