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Berlin: Zwölf Synodale suchen Nachfolger für Huber

Bei der Landessynode der evangelischen Kirche trafen die Mitglieder Vorbereitungen für die Wahl eines Nachfolgers für Bischof Huber. Zunächst wurde nur das Wahlkollegium bestimmt, doch Spekulationen über mögliche Kandidaten tat das keinen Abbruch.

Christof Lehmann hatte ein Heimspiel. Lang anhaltend war der Applaus der 123 Mitglieder der Landessynode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, als sich der Vorsitzende des Volksbegehrens „Pro Reli“ gestern vor den in der Friedrichshainer Bartholomäuskirche tagenden Kirchenparlamentariern für das Engagement in den Gemeinden bedankte. Politisch gab er sich gesprächsbereit: „Pro Reli“ sei offen für Gespräche über eine Lösung, durch die der Religionsunterricht einen stärkeren Stellenwert an den Schulen erhalte.

Kirchliche Wahlmänner wurden ausgewählt

Das heimliche Hauptthema der neu zusammengesetzten Synode aber war ein anderes: In den Kaffeepausen sprachen die Synodalen vor allem über die Suche nach einem Nachfolger von Bischof Wolfgang Huber. Gewählt wurden bislang freilich nur die Mitglieder des Bischofswahlkollegiums. Insgesamt zwölf zur Verschwiegenheit verpflichtete Synodale werden in den nächsten Wochen zusammen mit der Kirchenleitung und Vertretern der EKD und der Union Evangelischer Kirchen (UEK) nach Kandidaten suchen, die auf der vom 14. bis 16. Mai stattfindenden Wahlsynode antreten. Wobei nicht gesagt ist, dass es dann auch einen Bischof gibt: Eine Pröpstin fand man 2005 erst im zweiten Anlauf, und auch Bischof Huber wurde 1993 erst gewählt, nachdem der erste Versuch einer Bischofswahl zuvor gescheitert war.

Den Spekulationen freilich tut das keinen Abbruch. Neben der Kirchentagspräsidentin Ellen Ueberschär und dem HU- Präsidenten Christoph Markschies wird zunehmend auch der Direktor der Evangelischen Akademie, Rüdiger Sachau, als möglicher Kandidat genannt. Nur über die Charakteristika eines idealen Bischofs lassen sich die Synodalen bislang Aussagen entlocken. „Er muss fromm sein und die Menschen lieben“, sagt der Publizist Jürgen Israel aus Neuenhagen. „Er soll ein Seelsorger und ein Kommunikator sein“, sagt Irmgard Schwaetzer vom Domkirchenkollegium. Offen ist, ob das Wahlkollegium in der Lage ist, so jemanden zu finden. 

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