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Brandenburg: Betreiber des Potsdam-Centers bietet Stadt Kompromiß an

POTSDAM .In dem seit Jahren andauernden Streit um das Potsdam-Center im Zentrum der Landeshauptstadt hat der Betreiber, die H.

POTSDAM .In dem seit Jahren andauernden Streit um das Potsdam-Center im Zentrum der Landeshauptstadt hat der Betreiber, die H.F.S.Immobilienfonds GmbH, der Stadt einen neuen Kompromißvorschlag unterbreitet.Das Unternehmen sei bereit, mehrere Millionen zur Unterstützung der historischen Innenstadt bereitzustellen, wurde gestern mitgeteilt.Im Gegenzug dafür verlange es die Zustimmung der Stadt zu einer größeren Ladenfläche und zu mehr kleinen Läden als bisher vereinbart.Die Stadtverordneten hatten eine Begrenzung der Fläche auf 12 500 Quadratmeter beschlossen.Hintergrund sind Befürchtungen, der Innenstadthandel könnte durch das Einkaufs- und Bürozentrum zum Erliegen kommen.

Nach dem, was bisher bekannt wurde, bietet die Immobiliengesellschaft der Stadt an, für den Zeitraum von zwei Jahren einen sogenannten Citymanager zu bezahlen.Von September 1999 bis September 2001 würde die HFS außerdem für rund 3000 Quadratmeter leerstehende Ladenflächen in der City einen Mietzuschuß von 20 Mark je Quadratmeter bezahlen.Sollte das Unternehmen Karstadt vom seinem Kaufhausprojekt in der Innenstadt Abstand nehmen, wäre HFS bereit, das Haus in der Brandenburger Straße aus eigener Kraft als Einzelhandelsimmobilie zu entwickeln.Bestandteil des Kompromisses ist offenbar auch die Vereinbarung, Werbestrategien zu entwickeln, um das Potsdam-Center und die Innenstadt gemeinsam darzustellen.

Der Versuch, den Streit um die Ladenflächen mit einem Kompromiß beizulegen, ist jedoch umstritten.Bündnis 90/Grüne wie auch die CDU warfen Oberbürgermeister Matthias Platzeck (SPD) vor, er sei gegenüber den Investoren eingeknickt.Platzeck wies diese Kritik gestern zurück.Bislang habe es gegenüber den Investoren keinerlei Zusagen gegeben.Die Stadt sei auch nicht bereit, ihre gute rechtliche Position aufzugeben.Ihm gehe es um eine "rechtlich einwandfreie" Lösung des Problems.Sollte sich eine Mehrheit für einen Kompromiß finden, werde er sich dem nicht verschließen.Aber auch eine Einigung müsse rechtlich einklagbar sein, beispielsweise durch einen neuen städtebaulichen Vertrag.

Für den Kompromiß sprach sich der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft City, Andreas Giehle, aus.Er sei "eine Chance für die Innenstadt.Das Angebot sei das "jetzt Machbare", sagte der Vertreter der Innenstadthändler.

Seit November 1998 gilt ein Teilbaustopp für das 1,6-Milliarden-Projekt.Die Begründung für den Baustopp war der Ausbau des Centers zu einem Einkaufszentrum, das "so von der Stadt nicht gewollt war", sagte Platzeck damals.Um ihre Ausbaupläne verwirklichen zu können, benötigen die Investoren weitere Teilbaugenehmigungen.

MICHAEL ERBACH

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