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Bildung: Schulen sollen Jungen besser fördern

Das brandenburgische Bildungswesen soll nach Angaben des zuständigen Ministers Holger Rupprecht in Zukunft stärker Jungen fördern. In der Gruppe der Problemschüler seien Jungen überproportional vertreten.

Potsdam - Mehr als 60 Prozent der Förderschüler in Brandenburg seien Jungen. Wesentlich mehr Jungen als Mädchen müssten eine Klassenstufe wiederholen. Bei den "schulauffälligen Schülern" seien Jungen ebenfalls deutlich in der Mehrheit. Die bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Gerrit Große, warf der Regierung Versäumnisse vor.

Nur 32 Prozent der Jungen gegenüber 49 Prozent der Mädchen verlassen die Schule Rupprecht (SPD) zufolge mit einer Berechtigung zum Hochschulstudium. Besondere Schulprobleme hätten Jungen aus bildungsfernen Schichten und aus Migrantenfamilien.

Problem seit Pisa-Studie bekannt

Auch nach Ansicht des bildungspolitischen Sprechers der CDU-Landtagsfraktion, Ingo Senftleben, dürften Jungen bei den Bildungsangeboten in der Schule nicht weiter benachteiligt werden. Es bestehe dringender Handlungsbedarf.

Große erklärte, spätestens seit der Pisa-Studie aus dem Jahr 2000 sei bekannt, dass Jungen in den Schulen zu schlechteren Ergebnissen kämen als Mädchen. Doch die Landesregierung habe darauf nicht reagiert.

Die Defizite bei Jungen sind Große zufolge unter anderem durch eine gezielte Frühförderung sowie eine Förderung der Kinder, die von der Schule zurückgestellt würden, auszugleichen. Rupprecht habe zwar Maßnahmen zur individuellen Förderung angekündigt. Doch seien die Stundenzuweisungen für Förder- und Teilungsunterricht in den vergangenen Jahren derartig reduziert worden, dass den Schulen dafür keinerlei Ressourcen zur Verfügung stünden. (tso/ddp)

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