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Brandenburg: Bischof Huber wünscht sich mehr Charme

Brandenburg/Havel - Endlich hat es mal einer ausgesprochen, und das sogar von der Kirchenkanzel: „Die flotten und pfiffigen Landestöchter sehnen sich nach einer Charmeoffensive der Brandenburger Männer. Die müssen aufwachen.

Brandenburg/Havel - Endlich hat es mal einer ausgesprochen, und das sogar von der Kirchenkanzel: „Die flotten und pfiffigen Landestöchter sehnen sich nach einer Charmeoffensive der Brandenburger Männer. Die müssen aufwachen. Sonst sind die hübschen Mädchen weg“, predigte der evangelische Landesbischof Wolfgang Huber am Montag stimmgewaltig im Dom zu Brandenburg an der Havel. Es war der launige Höhepunkt von Festgottesdienst und Festakt, mit dem im Dom vor 300 Gästen das 850jährige Gründungsjubiläum der Mark Brandenburg begangen wurde. „Ein Jubiläum, das Brandenburg zu einem der ältesten Bundesländer macht“, wie Landtagspräsident Gunter Fritsch (SPD) anmerkte. Und die Stadt Brandenburg „zur Wiege der Mark“, wie Oberbürgermeisterin Dietlind Tiemann (CDU) sagte.

Versteht sich, dass in allen Reden an die wechselvolle Geschichte der Mark erinnert wurde – aber auch daran, dass an ihrem Anfang ein Eroberungsfeldzug stand. Trotzdem nutzte nicht nur Regierungschef Matthias Platzeck (SPD) den Anlass zu einer Hommage auf die Märker, die dieses Land prägten und aufbauten. Jenem bodenständigen Menschenschlag, „ordentlich, gewissenhaft und nicht übermäßig gesprächig“, wie Platzeck sagte. Aber der Märker könne zupacken, wie sich auch in den Aufbaujahren seit 1990 gezeigt habe. Und immer sei Brandenburg „Zuwanderungsland“ gewesen.

Dass Platzecks Regierung das Landesjubiläum erst gar nicht begehen wollte – im Dom sprach’s keiner an. Brandenburg ist eben auch ein feinfühliges Land. thm

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