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Bleivergiftung: Kranker Brandenburger Seeadler gestorben

Seit Mitte Februar versuchten Tierärzte, den vergifteten Seeadler aufzupäppeln - leider vergebens. Das Tier verstarb. Auch dem Berliner Adlerweibchen in der Tierklinik Düppel geht es schlecht.

Der Brandenburger Seeadler, der seit Mitte Februar in der Berliner Tierklinik Düppel betreut wurde, ist tot. Der Vogel konnte sich nicht mehr ernähren und habe sich nur noch gequält, sagte der Greifvogelexperte vom Naturschutzbund Berlin, Rainer Altenkamp, am Montag. Auch der Zustand des einzigen Berliner Seeadlerweibchens, das in der Tierklinik versorgt wird, ist weiter ernst. Es sei keine Entwicklung zum Positiven zu erkennen, sagte Altenkamp. Der NABU rechnet damit, dass auch dieser Vogel stirbt.

Bleivergiftung durch Munitionsreste

Zum Verhängnis wurde den Tieren bleihaltige Munition. Sie vergiftet die Tiere nach und nach, wenn sie Bleireste aus erschossenen Wildtieren fressen. Adler sind besonders empfindlich. Noch nie hatten die Tierärzte der Freien Universität Berlin in Düppel so viele durch Bleimunition vergiftete Greifvögel zu behandeln wie in diesem Winter. Seit September waren es nach NABU-Angaben bereits zwölf. Der Naturschutzbund fordert deshalb bereits seit längerem ein Verbot von bleihaltiger Jagdmunition.

In Brandenburg gibt es derzeit 120 Seeadlerpaare, bundesweit sind es 500. Berlin hatte bislang nur ein Pärchen, das am Müggelsee lebte. Altenkamp ist zuversichtlich, dass der Berliner Seeadler wieder ein Weibchen findet, wenn seine langjährige Partnerin stirbt. (jnb/dpa)

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