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Brandenburg: Wandern per Internet

Wer in Brandenburg wandern will, bekommt ab sofort Hilfe bei der Routenplanung. Der in Berlin ansässige Fachverband für Fußverkehr in Deutschland – Fuss e.V. – hat gestern eine bundesweit einmalige Internetseite freigeschaltet, die geeignete Wanderrouten in Brandenburg je nach Geschmack empfiehlt.

Die verzeichneten Wanderrouten sind insgesamt 1300 Kilometer lang und allesamt mit Bus und Bahn erreichbar. „Wir haben hier ein System, bei dem der Autofahrer nicht gut aussieht, denn sein Wagen parkt an der falschen Stelle, er muss zurückgehen“, sagte Fuss-Geschäftsführer Bernd Herzog-Schlagk gestern bei der Vorstellung des Projektes „abgefahren – losgewandert“ in Potsdam. „Für Wanderer geht es immer nur vorwärts.“ Verkehrsminister Reinhold Dellmann meinte: „Wir wollen mit dem neuen Projekt Möglichkeiten aufzeigen, bei Spaziergängen, Wanderungen und selbst beim Wanderurlaub in Brandenburg ganz auf das Auto verzichten zu können.“ Alle Strecken sind darauf ausgelegt, etwa in Berlin mit dem Zug zu starten, zu wandern und am Ende der Route wieder in die Bahn nach Berlin zu steigen.

Und die Palette ist vielfältig. Alle Routen wurden getestet und an verschiedene Zielgruppen angepasst. So gibt es extra für Kinder ausgesuchte Routen, auf denen viel Spannendes am Wegesrand zu finden ist und die für Kinderwagen geeignet sind. Auch an Senioren wurde gedacht, ebenso an Rollstuhlfahrer. Wer es lieber unbekleidet mag, findet Nacktwege, an denen FKK-Badestellen liegen oder die man barfuß beschreiten kann. Für Genießer sind Schlemmerwege mit Cafés, Restaurants oder Hofläden verzeichnet. Wer Besinnung sucht, nimmt die Pilgerwege und besucht offene Kirchen. Ausgiebiger geht es auf Zwei-Tages-Touren samt Übernachtung zu. Start und Ziel ist jeweils der Berliner Hauptbahnhof. „Sie haben hunderte von Möglichkeiten, sich ihre Wanderrouten selbst zusammenzustellen“, sagte Bernd Herzog-Schlagk. Minister Dellmann sprach gestern auch von einem „verkehrspolitischen Signal durch das Projekt“, besonders weil Bahnhöfe wegen geringer Auslastung der Strecken bedroht sind. Wanderer könnten nun dazu beitragen, Brandenburgs kleine Bahnstationen zu erhalten. 9500 Euro kamen aus Lottomitteln, insgesamt kostete das Projekt 12 000 Euro.

www.wander-bahnhoefe- brandenburg.de

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