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"Routine gibt es nicht", sagt Kunzedorf, hier im grünen T-Shirt.

© Manfred Thomas

Brandenburgs Top-Entschärfer in Klinik: Sprengmeister bei Unfall schwer verletzt

Brandenburgs bekanntester Bombenentschärfer ist bei einem Arbeitsunfall schwer verletzt worden. Der 51-jährige Manuel Kunzendorf vom Kampfmittelbeseitigungsdienst der Brandenburger Polizei wurde mit dem Hubschrauber in das Steglitzer Benjamin-Franklin-Klinikum geflogen.

Dort versuchen die Ärzte, möglichst viel von der zerfetzten Hand zu retten.

Kunzendorf soll allein in einem Munitionslager gearbeitet haben, der Unfallhergang ist deshalb weiter unklar. In dem Munitionsdepot Priort bei Wustermark werden in Bunkern entschärfte Granaten und Bomben gelagert, bevor sie zur endgültigen Vernichtung abtransportiert werden.

Kunzendorf hatte in den vergangenen 20 Jahren mehr als 580 Weltkriegsbomben in Brandenburg entschärft. Unter seiner Ägide begann 2006 die systematische Bombensuche in Potsdam. Geplant ist, dass 2012 alle öffentlichen Grundstücke untersucht sind. Derzeit sind es etwa 90 Prozent. Erst im April 2011 hatten Kunzendorf und seine Männer den 122. Blindgänger unschädlich gemacht. Routine, das hat Kunzendorf immer wieder betont, gibt es nicht: „Bei jeder Entschärfung können neue Probleme auftauchen.“

Der schlimmste Unfall in Deutschland liegt fast genau ein Jahr zurück. In Göttingen starben im Juni 2010 drei Experten der niedersächsischen Polizei beim Entschärfen einer Weltkriegsbombe. In Berlin geschah der einzige tödliche Unfall ebenfalls auf einem Munitionsplatz:  1957 explodierte eine Granate und tötete Polizeiobermeister Werner Stephan. jaha/Ha

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