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Brandenburg: Buga-Werkzeugkiste: Der Flammenwerfer

Unkraut! Kommt in der Bäh-Hierarchie des Gartenfreunds gleich hinter Maulwurf und Nacktschnecken.

Unkraut! Kommt in der Bäh-Hierarchie des Gartenfreunds gleich hinter Maulwurf und Nacktschnecken. Überall sprießt es, überall dringt es durch, der zähe Giersch, der vorwitzige Löwenzahn, die spitze Distel. Mitten im Gemüse fällt es nur dem Profi auf, der dann flucht und jätet. Schlimmer ist Unkraut auf dem Weg, wo es jeder sehen kann. Da hat der Gärtner nun ein Vermögen für Waschbeton oder fast echte rot gefärbte Klinker ausgegeben - und steht in den Augen jedes hergelaufenen Spaziergängers als Pfuscher da, als einer, der gartenmäßig nicht bis Drei zählen kann.

Zum Thema Online Spezial: Die Bundesgartenschau in Potsdam Doch was soll er tun? Giftiges Unkraut-Ex ist aus der Mode, karbunkliger Eulenextrakt - gemischt bei Vollmond auf einem Kreuzweg - leider nicht zur Hand. Abstechen von Hand ist zu anstrengend und aufwändig, und auch die sonst jederzeit probaten Rezepte von Akupunktur und Homöopathie lassen sich auf den Garten kaum anwenden. Gut, dass unsere Erfinder in dieser Notlage nicht einknicken, sondern sich etwas Nützliches wie den "Thermoflamm" ausdenken, jenes Gerät, das die Einheit von gärtnerischer Effizienz und aufrechtem Gang verkörpert. Man nimmt es wie einen Spazierstock in die Hand, öffnet die Gaskartusche, zündet, flupp, den Feuerstrahl und brunzt jegliches Kraut aus der Welt wie einst Rambo die Kommunisten, nur weniger angestrengt.

Gut: Auch dem Bodenleben wird dabei ein wenig eingeheizt. Gebackene Asseln, Ameisen im eigenen Saft, das ist nicht schön. Aber was könnte die Rachegelüste gegen die gefräßigen Schnecken besser befriedigen als ein gezielter Feuerstoß auf ihr Hinterteil, ganz ohne Kräuterbutter? Ha! Am Ende liegen die Betonteile dann wieder so da, wie der Baumarkt sie einst geschaffen hat, eingefasst von kleinen, dekorativen Brandspuren, aber ganz ohne hässliches Grün. Der "Thermoflamm" kann wieder in die Garage, bis zum nächsten Einsatz. Beim Grillanzünden vielleicht? Im Sommer versuchen wir mal, die leckeren Zucchini gleich an der Pflanze zu backen.

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