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Brandenburg: Connex fährt auf der Heidekrautbahn

Bahn-Konkurrent darf eine weitere Brandenburger Strecke betreiben

Potsdam. Die Bahn muss in Brandenburg auf den Betrieb einer weiteren Strecke verzichten, auf der in Zukunft ein Konkurrent fahren darf. Die Ausschreibung für die so genannte Heidekrautbahn (RB 27) von Berlin-Karow nach Wensickendorf und Groß Schönebeck nördlich Berlins hat nach Tagesspiegel-Informationen die Niederbarnimer Eisenbahn AG (NEB) gewonnen. An der Gesellschaft ist der größte Konkurrent der Bahn, das deutsch-französische Unternehmen Connex, beteiligt. Neben der Bahn AG hatten sich unter anderem auch die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) mit einem Tochterunternehmen um den Betrieb der Heidekrautbahn beworben.

Die Niederbarnimer Eisenbahn ist Eigentümer der zusammen 47 Kilometer langen Strecken. Trotzdem musste auch sie sich für den Zugbetrieb ab Dezember 2005 bewerben, weil das Land dafür Zuschüsse zahlt. Die NEB hatte das günstigste Angebot gemacht. Bisher fährt auf diesen Strecken noch die Bahn AG im Auftrag der NEB. Auch bei der Ausschreibungen für Strecken östlich von Berlin war die Bahn AG bereits unterlegen. Den Zuschlag dort erhielt die Prignitzer Eisenbahn zusammen mit der Hamburger Hochbahn. Beide hatten sich auch jetzt um den Betrieb auf der Heidekrautbahn beworben.

Für alle anderen Strecken hat das Land Brandenburg einen Verkehrsvertrag mit der Bahn AG über eine Laufzeit von zehn Jahren abgeschlossen, der der Bahn Einnahmen in Höhe von 1,9 Milliarden Euro sichert. Dieser unter dem damaligen Brandenburger Verkehrsminister Hartmut Meyer (SPD) geschlossene Vertrag entspricht, wie berichtet, nach Ansicht der EU-Kommission nicht dem EU-Recht. Eine Entscheidung über seine Gültigkeit steht aber noch aus. Ins Zwielicht geraten ist der Vertrag auch dadurch, dass Meyer kurz nach seinem Ausscheiden auf dem Kabinett einen Beratervertrag mit der Bahn geschlossen hat.

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