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Brandenburg: Daimler schickt den Sprinter los

Autobauer will neues Modell in Ludwigsfelde produzieren lassen

Ludwigsfelde. Gute Nachrichten für Ludwigsfelde: Der Autobauer DaimlerChrysler will 300 Millionen Euro in seinen Standort investieren – und dort ab 2005 den neuen Typ des erfolgreichen Transporter-Modells „Sprinter“ herstellen. Planungen für eine neue Halle und eine Lackiererei hätten bereits begonnen. Im Werk äußerte man sich gestern nicht zu entsprechendem Meldungen des ORB, ein Sprecher kündigte aber eine Presseerklärung an.

Ruth Ranft von der Zukunftsagentur Brandenburg (ZAB) ist da gesprächiger: Mit dem Ausbau des Standorts seien die 1500 Arbeitsplätze vorerst gesichert, sagte sie. Außerdem stärkten die Pläne auch die Existenz der vielen Zulieferbetriebe in der Umgebung. Die ZAB war laut Ranft seit November an den Ansiedlungsplänen beratend mitbeteiligt. Von Seiten der IG Metall hieß es gestern, der neue Sprinter bringe einige hundert zusätzliche Jobs in die Region.

Den Standort in Ludwigsfelde hat Daimler-Chrysler bereits einmal den traditionellen Standorten in Süddeutschland vorgezogen: als im September 2001 die Produktion des Vaneo begann, des Mini-Vans auf Basis der A-Klasse-Modelle, der als Familienauto die Straßen erobern sollte. Der damalige Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) sah in der Investition eine „politische Tat mit Langzeitwirkung“ – und sprach von „nationaler Verbundenheit“. Seit 1990 hat der Stuttgarter Konzern rund 380 Millionen Euro in das Ludwigsfelder Werk investiert. Nach der Wende hatte Daimler-Chrysler das frühere IFA-Werk übernommen und dort den Transporter „Vario“ gebaut. Das war 1996. Damals lobte Daimler an dem Brandenburger Standort die Nähe zu Berlin, die gute Verkehrsanbindung und die gute Ausbildung der Mitarbeiter. Das sei auch entscheidend für die neuerlichen Ausbaupläne gewesen, sagte Ruth Ranft. „Die Arbeitsproduktivität in Ludwigsfelde liegt bei 130 Prozent – verglichen mit der in Untertürkheim“, dem süddeutschen Standort der Autobauer. Die Anlage sei hoch modern, die Mitarbeiter hoch motiviert: Zum einen, weil sie um ihre Jobs bangen würden. Und weil viele Familien seit Generationen mit der Autobranche verbunden sind.

Mit Transportern der Marke Mercedes-Benz ist Daimler-Chrysler seit 1987 in Westeuropa Marktführer. ari

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