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Brandenburg: Danckert soll Rolle der Ost-SPD stärken Bundesminister wird er aber nicht

Potsdam. Wird der Brandenburger SPD-Bundestagsabgeordnete und Promi-Anwalt Peter Danckert Minister in der neuen rot-grünen Bundesregierung?

Potsdam. Wird der Brandenburger SPD-Bundestagsabgeordnete und Promi-Anwalt Peter Danckert Minister in der neuen rot-grünen Bundesregierung? Gegenüber dieser Zeitung wies der 62-Jährige am Donnerstag die von einem Berliner Blatt verbreiteten Gerüchte zurück. Danckert: „Mit mir hat niemand gesprochen, ich habe mit niemandem gesprochen." Dass eine solche „Ente" trotzdem verbreitet werde, sei „sehr ärgerlich". Auch im Landesvorstand der Brandenburger SPD hat man keine entsprechenden Signale empfangen. Zwar hatte sich Ministerpräsident und Landeschef Matthias Platzeck auf der Vorstandssitzung am Montag für eine stärkere Berücksichtigung der Ost-SPD in der neuen Bundesregierung ausgesprochen. Zugleich hatte er jedoch betont, dass Brandenburg mit dem parlamentarischen Staatssekretär Stephan Hilsberg im Verkehrsministerium in der Bundesregierung „gut vertreten" sei.

Allerdings hat sich Platzeck dem Vernehmen nach dafür ausgesprochen, dass sowohl die Gruppe der Brandenburger wie auch der Ost-Abgeordneten „eine stärkere Rolle" in der SPD-Bundestagsfraktion spielen sollte. Intern wird in der Brandenburger SPD seit langem kritisiert, dass die brandenburgische Abgeordneten-Gruppe kaum wahrnehmbar sei. Ihr Sprecher war bisher Ernst Bahr. Er sollte zugleich auch die Gruppe der Ost-Abgeordneten koordinieren, was nach dem Urteil von Ost-SPD-Abgeordneten „mehr schlecht als recht klappte". Bahr gilt deshalb nicht als derjenige, der „die gegenwärtig einmalige Gelegenheit beim Schopfe packen" und die Interessen der Ost-SPD-Abgeordneten stärker als bisher vertreten kann.

Als „besser geeignet" für diese Aufgabe halten in der Brandenburger SPD hingegen viele Peter Danckert: „Er ist durchsetzungsstark, versteht das Geschäft und weiß, wie man Politik macht und etwas erreicht", sagt ein Landesvorstandsmitglied über Danckert. Er kenne viele einflussreiche Leute und sei zum Beispiel „ein sehr guter Freund" von Johannes Rau. In Brandenburgs SPD gilt er als einer der exzellentesten Wahlkreis-Abgeordneten: „Die Leute im Wahlkreis lieben ihn." Bei der Bundestagswahl am Sonntag bekam Danckert in seinem Wahlkreis Teltow-Fläming mehr Erststimmen als dort Zweitstimmen für die SPD abgegeben wurden.

Dem Vernehmen nach will Bahr jedoch nicht so einfach aufgeben, so dass es zu einer Kampfabstimmung in der Landesgruppe kommen könnte. Michael Mara

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