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Brandenburg: Das Esplanade kehrt nach Bad Saarow zurück

Fast 200 Zimmer hat das Haus am Scharmützelsee. Es will Ostdeutschlands führendes Wellness-Hotel werden

Bad Saarow. Die vier Sterne gehören dem 191-Zimmer-Hotel Esplanade in der Ortsmitte von Bad Saarow am Scharmützelsee. Unter dem Slogan „Urlaub. Erfrischend fürs Ich“ wollen die Berliner Unternehmer Dietmar Otremba und Dieter Hauert das Haus zum „führenden Wellness-Resort“ Ostdeutschlands entwickeln. Deshalb fiel der Gesundheitsbereich mit 3500 Quadratmetern so groß aus. Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) lobte die Eröffnung als „richtigen Schritt von tatkräftigen Unternehmern.“

Ursprünglich sollten im Esplanade schon viel früher Gäste absteigen. Baubeginn war schließlich im Herbst 1998. Doch dem ersten Investor, der das Haus von der Gruppe SAS Radisson betreiben lassen wollte, ging im Frühjahr 2000 das Geld aus. Monatelang geschah nichts. Bad Saarow lief Gefahr, lange Zeit mit einer Investitionsruine leben zu müssen. Schließlich kam es 2001 zur Zwangsversteigerung. Otremba und Hauert, die bereits die beiden Esplanade-Hotels in Berlin betreiben, setzten im Februar vergangenen Jahres die Bauarbeiten an dem damals bis zur Hälfte fertig gestellten Hotel fort.

„Wir investierten noch einmal rund 30 Millionen Euro“, sagte Dietmar Otremba. „Unsere Vorgänger dürften auch viel Geld ins Projekt gesteckt und verloren haben.“ Die neuen Betreiber haben nach eigenen Angaben viele „funktionelle Fehler“ der alten Baupläne behoben und erhebliche Um- und Ausbauten vorgenommen.

Der größte Unterschied zum Projekt der Vorgänger aber ist der Verzicht auf den Namen „Thermalhotel“. Eigentlich sollte das aus mehreren hundert Meter Tiefe angezapfte Heilwasser neben dem großen Thermalbad im Ort auch die Becken im Wellnessbereich des Hotels füllen. Die Leitung von der Quelle liegt auch in der Erde. „Wir haben uns aber entschieden, ein Sole-Wasser selbst nach unseren Vorstellungen und vor allem mit Magnesium zu mischen“, erklärte Otremba. Dieser Schritt fiel wohl nicht zuletzt aus wirtschaftlichen Gründen. Kurdirektor Axel Walther jedenfalls reagierte bei Bekanntwerden des Verzichts auf das Heilwasser durch das Esplanade ziemlich überrascht. Das dürfte die wirtschaftlichen Probleme der Kurgesellschaft noch verstärken.

Der Wellnessbereich steht nur den Hotelgästen zur Verfügung. „Bei uns buchen sie Behandlungen für Körper und Geist“, sagte Hoteldirektorin Rafaela Hoeck-Domig. In der Übernachtung, die je nach Zimmer und Saison zwischen 48 und 240 Euro pro Person kostet, sind der Eintritt in den Bade- und Fitnessbereich bereits enthalten. „Unsere Programme, die Spaß, Vergnügen und Erholung bieten sollen, ruhen auf fünf Säulen“, meinte die Hotelchefin. „Hydrotherapie, Stressmanagement, Schönheitspflege, Ernährung und Fitness.“ Männer können sich in speziell für sie gestalteten Räumen verwöhnen lassen und im Königlichen Bronzebad auch im Schwarzbier entspannen.

Bad Saarow erhält mit dem Hotel, das in diesem Jahr eine Auslastung von 50 Prozent anpeilt, einen alten Namen zurück. Denn auch das am 1. Mai 1945 abgebrannte Kurhaus trug einst den Namen „Esplanade“. Hier zählten Ernst Lubitsch, Max Schmeling, Maxim Gorki und Winston Churchill zu den Gästen. Das alte Kurgebäude stand unmittelbar am See, während das neue Hotel einige Dutzend Meter zurückversetzt wurde.

Weitere Informationen im Internet:

www.esplanade-resort.de

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