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Brandenburg: Der Absteiger

Wilko Jäschke hat ausgesessen. Nach 178 Tagen stieg der 30-Jährige aus Jüterbog gestern Mittag von seinem 2,50 Meter hohen Pfahl im Heidepark Soltau.

Wilko Jäschke hat ausgesessen. Nach 178 Tagen stieg der 30-Jährige aus Jüterbog gestern Mittag von seinem 2,50 Meter hohen Pfahl im Heidepark Soltau. Den früheren Weltrekord hatte er zwar bereits vor elf Tagen überboten, aber die Chance auf den neuen Weltmeistertitel im Pfahlsitzen haben jetzt nur noch seine Konkurrenten: Cordula Straub aus Hannover sowie der Schwabe Roland Maier, die seit 15. Mai auf den Nachbarpfählen ausharren.

Jäschkes Abstieg hat familiäre Gründe: Der Onkel seiner Freundin sei schwer krank. "Der ist auch ein Kumpel für mich. Ich weiß nicht, wie schlecht es ihm geht, aber meine Freunde haben mir geraten, so schnell wie möglich nach Hause zu kommen." Im Laufe des Nachmittages räumte Jäschke seine Utensilien aus dem Fach unter seinem 40 mal 60 Zentimeter großen Sitz. Anschließend wollten ihn Freunde abholen und in seine Heimat Jüterbog fahren.

Den Abstieg von seinem Pfahl Nummer fünf bedauerte der gelernte Maurer gestern nicht: "Ich bin auch froh, dass alles vorbei ist." Ursprünglich wollten er und seine Konkurrentin Straub schon früher herunterklettern und sich das Preisgeld für den Weltrekord teilen. Doch weil sich der Schwabe darauf nicht einlassen wollte, blieben sie dann alle drei sitzen. Leer ausgehen wird Jäschke aber trotz seines dritten Platzes nicht: "Ich müsste an die 10 000 Mark Preisgeld bekommen; vielleicht auch etwas mehr", sagte er. Den Großteil will er in eine Aubildung zum Catcher investieren.

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