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Brandenburg: Der Fall Ulrike: "Diese Justizschelte ist nicht berechtigt" - Die Aktuelle Frage

Die Eltern von Ulrike kritisieren, dass der Prozess gegen den mutmaßlichen Mörder "zu spät kommt". Sandra Daßler sprach darüber mit Carlo Weber, Leitender Oberstaatsanwalt von Frankfurt (Oder).

Die Eltern von Ulrike kritisieren, dass der Prozess gegen den mutmaßlichen Mörder "zu spät kommt". Sandra Daßler sprach darüber mit Carlo Weber, Leitender Oberstaatsanwalt von Frankfurt (Oder).

Haben sich die Justizbehörden im Fall Ulrike Brandt zu viel Zeit gelassen?

Stefan J. wurde Ende März festgenommen. Die Frankfurter Staatsanwaltschaft hatte die Anklageschrift Ende Juli fertig, im August lag sie dem Gericht vor. Das ist angesichts der schwierigen Sachlage keine zu lange Frist.

Der Beschuldigte hat die Tat gestanden - worin bestand die schwierige Sachlage?

Wenn die Ermittler einen Verdächtigen auf frischer Tat ertappen, können sie sich relativ schnell ein Bild von seinem physischen und psychischen Zustand zum Zeitpunkt des Verbrechens machen, beispielsweise auch Blutproben entnehmen. Im Fall Ulrike lagen aber zwischen der Tat und der Festnahme mehrere Wochen. Da waren Gutachten erforderlich, die einfach Zeit kosteten.

Ulrikes Eltern beklagen, dass in Deutschland die Strafe nicht auf dem Fuß folgt.

Auch ich bin ein Anhänger dieses Prinzips, aber es lässt sich nur auf bestimmte Formen von Kriminalität anwenden. Bei einem Mordprozess müssen die Ermittlungen besonders akribisch geführt werden.

Sie halten die Kritik also für nicht berechtigt?

Nein. Zumal der mutmaßliche Täter ja in Untersuchungshaft saß und nicht in Freiheit auf seinen Prozess wartete. Ich habe Verständnis für die Trauer, die Wut und den Schmerz der Angehörigen. Aber diese Justizschelte ist nicht berechtigt.

Haben sich die Justizbehörden im Fall Ulrike

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