zum Hauptinhalt

Brandenburg: Der Fall Wolf: Ex-Bauminister wird heute vernommen

Der verhaftete Ex-Bauminister Jochen Wolf wird heute zu einer Nachvernehmung dem Staatsanwalt vorgeführt. Wolf hatte nach eigenem Geständnis einen Killer für seine Ehefrau angeheuert.

Der verhaftete Ex-Bauminister Jochen Wolf wird heute zu einer Nachvernehmung dem Staatsanwalt vorgeführt. Wolf hatte nach eigenem Geständnis einen Killer für seine Ehefrau angeheuert. Den Selbstmordversuch, den Wolf in der U-Haft unternommen hatte, bezeichnet sein Anwalt Sven-Oliver Milke inzwischen als "Kurzschlussreaktion". Der 59-Jährige sei wieder sehr agil und bereite sich auf seinen Prozess vor. Der Anwalt erhob im Zusammenhang mit dem Selbstmordversuch Vorwürfe gegen die JVA in Brandenburg/Havel. Nach Wolfs Aussage hatte ein Beamter am Dienstagmorgen gegen 5.30 Uhr die Zelle betreten, um die Anwesenheit der Häftlinge festzustellen. Dabei habe er nicht bemerkt, dass "Wolf schon am Verbluten war". Zudem berücksichtigte die Haftanstalt laut Milke die Notizen auf dem Aufnahmeersuchen der Staatsanwaltschaft nur unzureichend. So habe die Haftrichterin in dem Papier vermerkt, Wolf sei wegen Depressionen in psychologischer Behandlung. Als "sehr unsensibel" bezeichnete Milke das Vorgehen des Wirtschaftsministerium, dem Dienstherren von Wolf. Die Behörde hat Wolf in einem Schreiben mitgeteilt, dass er wegen der gegen ihn erhobenen Vorwürfe fristlos entlassen sei. Das Schreiben sei Wolf per Boten zugestellt worden, als der nach dem Selbstmordversuch in der Klinik lag.Milke betonte, den Suizidversuch habe sein Mandant in einem ersten Anflug von Verzweiflung unternommen. Er wollte noch am Donnerstag die Ermittlungsakten einsehen. Milke geht davon aus, dass die Behörden seinen Mandaten bei dem überwachten Treffen mit dem angeheuerten Killer "in eine Falle laufen" ließen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false