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Brandenburg: Deutsche Bahn: Verstärkt auf den Regionalexpress setzen

Mehr ICE- und mehr Regionalexpress-Züge werden vom 10. Juni an in Brandenburg unterwegs sein.

Mehr ICE- und mehr Regionalexpress-Züge werden vom 10. Juni an in Brandenburg unterwegs sein. Doch von den Rennern der Deutschen Bahn, den ICE, hat Brandenburg wenig, denn die Züge fahren durch. Auf der alten Trasse über Potsdam werden weiterhin nur sechs Züge am Tag fahren, der große Rest saust über die Hochgeschwindigkeitsstrecke Richtung Hannover, Köln und Frankfurt. Zwischen Berlin und Hamburg rollen künftig täglich sieben Neigetechnik-ICE, derzeit sind es nur drei ICE. Dafür wird die Zahl der IC - die in Wittenberge halten - von dreizehn auf neun am Tag reduziert. Auch die Zahl der Interregios wurde in Berlin und Brandenburg reduziert - stattdessen fahren wesentlich mehr Nahverkehrszüge. Alle Regionalexpress-Linien fahren ab 10. Juni mindestens stündlich von Brandenburg über die Berliner Stadtbahn und wieder nach Brandenburg. Erstmals gilt der neue Fahrplan der Deutschen Bahn anderthalb Jahre, da sich die europäischen Bahngesellschaften ab 2002 auf den Dezember als einheitlichen Fahrplanwechsel geeinigt haben.

Wie angekündigt, streicht die Bahn zum Fahrplanwechsel schwach ausgelastete Interregios. Diese werden durch RE-Züge ersetzt. Alle RE-Linien verbinden künftig mindestens im Stundentakt größere Städte in Brandenburg mit Berlin über die Stadtbahn. Von der IR-Ausdünnung sind unter anderem betroffen die Strecken von Berlin nach Chemnitz (künftig nur noch drei Zugpaare), nach Rostock, Stralsund und Cottbus. In diesen IR seien teilweise nur 100 Fahrgäste gezählt worden, wirtschaftlich sei der Betrieb eines IR erst mit 190. RE-Züge haben aber auch Vorteile, denn sie lassen sich mit dem Wochenend-Ticket und dem Brandenburg-Ticket benutzen. Letzteres ist künftig für fünf Personen ab 9 Uhr den ganzen Tag gültig, die bisherige Sperrzeit von 16 bis 18 Uhr entfällt; auch Waren, Neubrandenburg, Dessau und Lutherstadt Wittenberg können nun erreicht werden mit der Karte. Der Preis bleibt mit 40 Mark stabil.

Ab 10. Juni wird die Linie RE 4 Berlin direkt mit Schwerin und Bad Kleinen verbinden. Neu im RE-Netz ist auch Rostock, der RE 5 ersetzt im Zwei-Stunden-Takt die wegfallende IR-Verbindung nach Rostock. Auch die Waggons sind meist moderner als in den IR: Die Bahn hat, wie berichtet, 30 neue Doppelstockwaggons gekauft. Diese klimatisierten Wagen werden auf den Linien 1,2 und 4 eingesetzt. Die neuen Triebwagen der Baureihe 646 werden künftig nicht nur als Prignitz-Express (RE 6) eingesetzt, sondern auch auf der RB 33 Wannsee-Jüterbog.

Von den Verbesserungen und Beschleunigungen im Fernverkehr profitiert Brandenburg kaum, Berlin um so mehr. Zum Beispiel werden die ICE-T der Linie 8 von München über Leipzig nach Berlin ab 10. Juni nach Hamburg verlängert, die Neigetechnik-Züge brauchen dann nur noch 2 Stunden 8 Minuten von der Spree an die Elbe, die Intercity auch nach dem Fahrplanwechsel die bisherigen 2 Stunden 23 Minuten. Im Jahr 2005, wenn die Strecke nach Hamburg auf Tempo 230 ausgebaut ist, wird die Fahrzeit auf 90 Minuten sinken. Nach der Wende war die Strecke über Neustadt (Dosse) und Wittenberge nur auf Tempo 160 ausgebaut worden, damit der Schwebebahn Transrapid keine Konkurrenz gemacht wird. Erst nach dem endgültigen Aus für das umstrittene Milliardenprojekt fiel die Entscheidung, die Strecke zumindest auf 230 auszubauen. Schneller geht es auch von Berlin nach Leipzig: Die ICE werden um neun Minuten auf 1 Stunden 34 Minuten beschleunigt.

Völlig neu ist ein IC zwischen Hamburg und Potsdam und weiter über Lübben und Cottbus nach Krakow (Polen). Dieser sei besonders für Tagesbesucher der Buga und des Spreewaldes interessant, warb die Deutsche Bahn gestern bei der Vorstellung des neuen Fahrplans in Berlin. Der Zug fährt früh morgens in Hamburg los und um 19 Uhr zurück. Hamburger haben damit zwölf Stunden Zeit, um Potsdam und die Buga anzusehen. Dieser IC fährt über Uelzen und Stendal, also die kürzlich eröffnete "Amerikabahn".

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