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Brandenburg: Die Gäste halten ihr Geld zusammen

Brandenburger Gaststättengewerbe mit Umsatzeinbußen – Wellness-Hotels jedoch gegen den Trend gut besucht

Potsdam. Die schwierige wirtschaftliche Lage in vielen Brandenburger Hotels und Gaststätten dauert an. Die Branche litt in diesem Jahr trotz des heißen Sommers unter zurückgehenden Gästezahlen und sinkenden Umsätzen. Das geht aus einer Umfrage des Hotel- und Gaststättenverbandes hervor. Demnach bewirtete die Hälfte der Betriebe im Vergleich zum Vorjahr weniger Besucher. Zwei Drittel der Gaststätten konnten den Umsatz nicht auf dem Niveau des Vorjahres halten. Zwei Drittel meldeten bei den Erträgen sogar rückläufige Zahlen. Auch Arbeitsplätze gingen deswegen in der Branche verloren: 36 Prozent der Gasthäuser reagierten auf die Lage mit Kündigungen.

„Wenn schon Gäste kommen, verhalten sie sich äußerst preisbewusst“, sagt Uwe Strunk, amtierender Hauptgeschäftsführer des Verbandes. „Sie bestellen zum Essen maximal ein Getränk und verzichten weitgehend auf Alkohol.“ In den Hotels liegt die Auslastung der Zimmer im Schnitt bei 37,4 Prozent, die der Betten sogar nur bei 30,2 Prozent. „Viele Gäste reisen für einen Wochenendaufenthalt nicht mehr am Freitag, sondern erst am Sonnabend an“, sagte Strunk. Zudem feilschten viele um Nachlässe und Rabatte und sparten sich Zusatzangebote in den Hotels. Erst bei einer Bettenauslastung von deutlich über 40 Prozent erreichen die meisten Betriebe ein gute wirtschaftliche Bilanz. Ausgenommen von der negativen Entwicklung sind die Wellnesshotels und die Herbergen in Potsdam. Die Hotels in der Landeshauptstadt haben eine durchschnittliche Belegung der Betten von 47 Prozent.

Jedes Jahr melden rund 90 Hotels und Gaststätten Insolvenz an. Dazu kommt, dass Eigentümer aus Altersgründen aufgeben. Rund ein Drittel aller Brandenburger Betriebe ist in den nächsten Jahren davon betroffen, in Potsdam sind rund 1500 Hoteliers im Alter zwischen 55 und 65 Jahren. Rund 40 Prozent aller Hotels und Gaststätten werden innerhalb des Familien- und Freundeskreises weitergegeben. Für die anderen bietet der Hotel- und Gaststättenverband Hilfe bei der Suche nach Nachfolgern an. Trotz der schwierigen Lage der Branche gibt es durchaus zahlreiche Interessenten an einem Brandenburger Betrieb. Die Verkaufspreise der Unternehmen sind stark gesunken, und so hofft so mancher Investor auf ein Schnäppchen in der Mark Brandenburg.

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