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Brandenburg: Die Schaben laufen weiter durch Bernau Einwohner empört: Recyclingfirma schweigt

Bernau Die Invasion von Schaben in einem Wohnviertel am Rande von Bernau konnte bislang trotz der vor einer Woche begonnenen Bekämpfung nicht gestoppt werden. Auf einer stürmisch verlaufenen Einwohnerversammlung berichteten am Mittwochabend zahlreiche Hauseigentümer vom massenweisen Auftreten der bis zu 13 Millimeter langen Krabbeltiere.

Bernau Die Invasion von Schaben in einem Wohnviertel am Rande von Bernau konnte bislang trotz der vor einer Woche begonnenen Bekämpfung nicht gestoppt werden. Auf einer stürmisch verlaufenen Einwohnerversammlung berichteten am Mittwochabend zahlreiche Hauseigentümer vom massenweisen Auftreten der bis zu 13 Millimeter langen Krabbeltiere.

Als Verursacher der Plage gilt ein benachbarter Recyclingbetrieb, der mit dem grünen Punkt gekennzeichnete Verpackungen lagert und verarbeitet. Der Abfall stammt nach Beobachtungen der Anwohner nicht nur aus Bernau und Umgebung, sondern aus ganz Deutschland und dem Ausland. Darauf deuteten die Kennzeichen von Lkw hin. Völlig unklar ist, ob der Betrieb überhaupt eine Genehmigung für die Annahme von Verpackungen besitzt. „Wir prüfen das gerade“, sagte Bernaus Bürgermeister Hubert Handke. Zuständig sei das Landesumweltamt, das aber trotz Einladung keinen Vertreter zur Einwohnerversammlung schickte. Ebenso verweigerte die beschuldigte Firma bisher Antworten auf Anfragen.

Die meisten der an das Gewerbegebiet grenzenden rund 100 Einfamilienhäuser sind erst wenige Jahre alt. Ihre Bewohner schätzten einstmals die gute Luft und das Grün in dieser Gegend. Die Deponie für Bauabfälle störte wenig. Doch vor rund drei Jahren seien erstmals Verpackungen geliefert worden. „Heute stinkt es an vielen Tagen im Jahr erbärmlich“, berichtete ein Bewohner aus der Rheingoldstraße. „Die Schaben sind nun der Höhepunkt des Ärgers.“ Da die Tiere für den Menschen gesundheitsgefährliche Keime übertragen können, ist jeder Grundstückseigentümer gesetzlich verpflichtet, die Kosten für den Schädlingsbekämpfer, Giftköder und Klebefolien selbst zu tragen. Gerade dieser Umstand erboste die Einwohner heftig. Bürgermeister Handke lehnte einen Sonderfonds mit Blick auf den leeren Stadthaushalt bereits ab. Die Bernauer Amtsärztin Beate Schmidt-Grimm warnte unterdessen vor einer möglicherweise starken Vermehrung der Schaben. „Das warme und feuchte Wetter jetzt ist für sie fast ideal.“ Ste.

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