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Brandenburg: DIE WEINE DES MONATS

RHEINHESSEN Warum nicht mal wieder ein Chardonnay? Rheinhessen war immer das Land der Rebsortenvielfalt – daran ändert auch der aktuelle Riesling-Boom nichts.

RHEINHESSEN

Warum nicht mal wieder ein Chardonnay?

Rheinhessen war immer das Land der Rebsortenvielfalt – daran ändert auch der aktuelle Riesling-Boom nichts. Deshalb werden dort auch weiterhin internationale Sorten angebaut, die zwar kaum der Forderung nach dem Herausarbeiten einer gewissermaßen deutschen Identität gerecht werden, aber bei den Kunden beliebt sind und deshalb von den Winzern als Ergänzung ihres Sortiments gepflegt werden. Das gilt auch für den vielgerühmten Aufsteiger Hans Oliver Spanier, dessen Rieslinge seit kurzem eindeutig zur Gebietsspitze gehören. Sein Chardonnay, der nur rund 5 Prozent der Anbaufläche einnimmt, wird weniger beachtet – dabei ist es gerade diese zuletzt diskreditierte Rebe, an der der junge, talentierte Winzer sein Können zeigt. Denn er strebt keine holzlastige Alkoholbombe an, sondern einen nur leicht vom großen Holzfass angehauchten, lebhaft-eleganten Wein mit rassiger Säure. Die Kombination des mineralischen rheinhessischen Bodens mit den klimatischen Vorzügen des Jahrgangs 2007 ließ dieses Vorhaben exemplarisch gelingen. Der 2007 Chardonnay trocken Q.b.A. vom Weingut Battenfeld-Spanier verbindet sommerliche Leichtigkeit mit Schmelz und Dichte, duftet zart nach exotischen Früchten und Kräutern und bietet ein von der erfrischenden Säure getragenes langes Finish. Die Flasche kostet 7,95 Euro in den fünf Filialen des Weinladens Schmidt, www.weinladen.com.

KATALONIEN

Preisgünstiger Einstieg in die Qualitäten von Terra Alta

Das nordspanische Katalonien ist der Herkunftsort einiger der begehrtesten Weine der Welt. Sie allerdings kommen meist aus Priorat oder Penedès, während andere der insgesamt zehn geschützten Unterregionen dort weiter im Dornröschenschlaf zu liegen scheinen. Terra Alta? Das haben auch Eingeweihte oft noch nie gehört, weil die dort wachsenden Weine meist als Trauben verkauft und unter der großen D.O.Catalunga vermarktet werden. Auch Pepe Fuster, der seinen Celler Agricola Fuster schon 1976 gründete, begann erst 20 Jahre später damit, eigene Weine abzufüllen. Er kultiviert hauptsächlich die traditionellen Sorten Garnacha tinta und Garnacha blanca, die mit den knackig kalten Wintern der Gegend zurecht kommen, ergänzt sie aber durch Syrah, Cabernet Sauvignon, Merlot und Viognier. Unser 2007 Dardell negre zeigt dies in einer Cuvée aus 45 Prozent Garnacha tinta, 45 Prozent Syrah und zehn Prozent anderen Sorten: Ein von südlichen Wildkräuteraromen und fruchtigen Beerennoten bestimmter, aber nicht fetter Rotwein, der schon im jugendlichen Alter durch Samtigkeit und Balance besticht – Qualität, die sich nicht im Preis widerspiegelt. Denn die Flasche kostet nur bescheidene 5,90 Euro bei Sonnenreich Weine, Seelower Str.6 in Prenzlauer Berg und bei Südwind in der Akzienstr.7 in Schöneberg. Bernd Matthies

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