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EKO Stahl: Großer Hochofen wird abgeschaltet

Ein Alternativkonzept der Geschäftsleitung ist gescheitert. Die Konzernzentrale von Arcelor Mittal hat beschlossen, den großen Hochofen im Stahlwerk Eisenhüttenstadt außer Betrieb zu setzen. Damit wird das EKO 75 Prozent weniger Roheisen produzieren als vor der Wirtschaftskrise.

Die Situation im Arcelor-Mittal-Stahlwerk Eisenhüttenstadt ist ernst. Ein Alternativkonzept der Geschäftsführung des früheren EKO-Werks, mit dem die von der Konzernspitze geforderte Stilllegung des großen Hochofens verhindert werden sollte, sei von der Konzernzentrale in Luxemburg abgelehnt worden, sagte der Betriebsratsvorsitzende Holger Wachsmann der "Märkischen Oderzeitung" (Montagausgabe).

Die EKO-Geschäftsführung hatte den Angaben zufolge vorgeschlagen, den größeren der beiden Eisenhüttenstädter Hochofen auf niedrigstem Niveau weiter produzieren zu lassen, um später flexibler auf die anziehende Konjunktur reagieren zu können. Künftig werde nur noch der kleine Ofen in Betrieb bleiben, der mit 1600 Tonnen Roheisen nur auf ein Drittel der Produktionsmenge des großen Hochofens komme.

Konzernspitze verspricht bei Konjunkturanzug Wiederinbetriebnahme

Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) sagte der Zeitung, dass er das Geschehen um den Stahlstandort "mit großer Sorge" betrachte. Die Konzernspitze in Luxemburg habe ihm zugesichert, dass es sich bei dem Einschnitt nicht um einen dauerhaften Abbau handle. "Ich erwarte, dass die Konzernspitze diese Zusage einhält", betonte Junghanns.

Angesichts der sinkenden Stahlnachfrage war die Produktion am größten ostdeutschen Stahlstandort schon Ende 2008 gedrosselt worden. Seither sind rund 2200 der knapp 2700 Beschäftigten in Kurzarbeit. (jz/ddp)

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