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Brandenburg: Elite-Polizisten nach Einsatz freigesprochen

Es bleiben viele offene Fragen. Und ein ungutes Gefühl.

Es bleiben viele offene Fragen. Und ein ungutes Gefühl. Drei Jahre nach dem umstrittenen Einsatz in Lankwitz hat das Berliner Landgericht gestern vier Angehörige eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) vom Vorwurf der Körperverletzung im Amt freigesprochen. Es ging um die Festnahme eines damals 17-Jährigen. Die Anklage hatte den Elite-Polizisten vorgeworfen, den Jungen durch Schläge und Tritte übel zugerichtet zu haben. Der Jugendliche wurde verdächtigt, in einen Raubüberfall verwickelt gewesen zu sein – zu Unrecht.

Auch die Staatsanwaltschaft hatte auf Freispruch plädiert. Ein Gutachter hatte erklärt, die Verletzungen bei dem Jugendlichen könnten durch Schläge, aber auch bei der von den Beamten geschilderten Festnahmesituation entstanden sein. Der Schüler hatte Prellungen und Schürfwunden erlitten. Ein Zahn war abgebrochen.

Die SEK-Beamten im Alter zwischen 35 bis 42 Jahren waren zum Teil mit Perücke getarnt zum Prozess gekommen. Zu ihrer Sicherheit, sagte einer der Verteidiger. Man soll sie auf der Straße nicht wiedererkennen. Zur Anklage äußerten sie sich über ihre Anwälte. „Die Vorwürfe sind absurd“, hieß es. Keiner der Angeklagten habe den 17-Jährigen misshandelt. Der damals Erste im Kommando, der Schutzschild-Träger, will in dem dunklen Wohnungsflur unabsichtlich mit dem Jugendlichen zusammengestoßen sein. Der Schild sei groß und schwer, es könnte die Verletzungen verursacht haben. K. G.

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