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Brandenburg: Falsche Hoffnungen

Kann das insolvente Premnitzer Prefil- Werk überleben? Gewiss, die Belegschaft klammert sich an das neue Angebot eines Investors.

Kann das insolvente Premnitzer Prefil- Werk überleben? Gewiss, die Belegschaft klammert sich an das neue Angebot eines Investors. Skepsis ist aber angebracht, und nicht nur das. Nach der schier unendlichen Zitterpartie um Premnitz muss, so bitter es ist, eine andere Frage gestellt werden.

Soll hier wieder gerettet werden, was gar nicht mehr zu retten ist? Soll Brandenburg noch einmal Millionen in einen veralteten Standort investieren, nachdem Stolpe-Regierungen seit 1990 rund 420 Millionen Euro für diverse Wiederbelebungsversuche ausgaben – am Ende ohne Erfolg? Wie hoch soll der Preis noch werden?

Die Bilder der Werksbesetzung aus Premnitz wirken längst wie ein Anachronismus. Gerade dieser Fall ist ein Musterbeispiel dafür, was Politik anrichtet, wenn sie nicht rechtzeitig umsteuert, wenn sie in vermeintlicher Fürsorge vor schmerzhaften Struktur- Entscheidungen zurückgeschreckt und falsche Hoffnungen weckt. Gegenüber den Menschen, um die es geht, war das eine grausame Politik. Um so mehr darf man gespannt sein, welche Lehren Regierungschef Matthias Platzeck und sein rot-schwarzes Kabinett daraus gezogen haben. So bitter es auch sein mag, Schlussstriche setzen zu müssen.

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