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Brandenburg: Flughafen baut Übungsanlage für Feuerwehr

Auf dem Flughafen Schönefeld soll die erste Feuerwehr-Übungsanlage Deutschlands entstehen. 3,3 Millionen Mark will die Flughafengesellschaft dafür locker machen.

Auf dem Flughafen Schönefeld soll die erste Feuerwehr-Übungsanlage Deutschlands entstehen. 3,3 Millionen Mark will die Flughafengesellschaft dafür locker machen. Fortgesetzt wird auch das freiwillige Schallschutzprogramm. Ansonsten beschränkt sie ihr Investitionsprogramm auf die drei Flughäfen Schönefeld, Tegel und Tempelhof nach einem Gewinnrückgang im vergangenen Jahr auf das Notwendigste.

Auf dem Übungsplatz können die Feuerwehr und andere Rettungsorganisationen von Oktober annähernd unter "echten" Bedingungen üben. Der Platz soll so angelegt werden, dass er in die Ausbaupläne des Flughafens integriert werden kann. Mit der gasbetriebenen Anlage kann dann unter anderem ein Flächenbrand simuliert werden. Später ist auch noch ein Übungshaus vorgesehen. Zudem versucht die Flughafengesellschaft, ausrangierte Flugzeuge zum Üben zu erwerben. Bisher gebe es nur in Amsterdam und London solche Anlagen, sagte Flughafensprecherin Rosemarie Meichsner. Dort üben bisher auch die Rettungskräfte der deutschen Flughäfen, die zwei Mal im Jahr an "heißem Feuer" trainieren müssen. Allein der Übungseinsatz der 230 Berliner Flughafenfeuerwehrleute kostet im Jahr nach Meichsners Angaben etwa 587 000 Euro.

Die üblichen Katastrophenübungen auf dem Rollfeld behindern nicht nur den Flugverkehr, sie lassen auch keine realistischen Bedingungen zu. Eine solche Übung, die trotzdem regelmäßig erfolgen muss, ist in Schönefeld Anfang März geplant. In Zukunft können andere Flughäfen die Übungsanlage in Schönefeld mitnutzen, was zusätzliche Einnahmen bringt.

Darauf ist die Flughafengesellschaft auch angewiesen, denn nach dem für sie guten Jahr 2000 mit einem Gewinn in Höhe von 14 Millionen Euro sank der Ertrag im vergangenen Jahr auf einen einstelligen Millionenbereich, sagte Flughafen-Chef Götz Herberg. Die Gesellschaft reagierte darauf mit einem Einstellungsstopp, auch die Zahl der Ausbildungsplätze wurde reduziert.

Im Januar nahm nach Herbergs Angaben verglichen mit dem Vorjahresmonat die Zahl der Passagiere auf den drei Flughäfen Schönefeld, Tegel und Tempelhof um 12,7 Prozent ab, die der Starts und Landungen um 9,3 Prozent. Der Rückgang zeige sich vor allem in Schönefeld an den auch in der Ferienzeit jetzt weitgehend leeren Parkplätzen. Mit einem Kundenclub versucht die Flughafengesellschaft jetzt, Passagiere an Schönefeld zu binden. Mit der Global-Club-Karte, die es gratis gibt, verbilligt sich unter anderem das Parken.

Auf ein Angebot der irischen Billigfluggesellschaft Ryanair, Flüge von Schönefeld nach London, Brüssel und Rom aufzunehmen, will Herberg allerdings nicht eingehen, obwohl Schönefeld dringend weitere Fluggesellschaften benötigt. Ryanair will nämlich nur zum Nulltarif kommen, also keine Gebühren zahlen. Die Flughafengesellschaft will die Gebührensätze in diesem und im nächsten Jahr aber sogar erhöhen - um etwa 1,5 Prozent.

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