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Flughafenbau: Ein Jahr nach Baubeginn: BBI wächst planmäßig

Ein Jahr nach Baubeginn wächst der BBI planmäßig und mit Optionen auf Erweiterung. Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer und Brandenburgs Infrastrukturminister Reinhold Dellmann überzeugen sich auf einem Rundflug vom Baufortschritt.

Das Maskottchen von Europas größter Flächenbaustelle, Armin, die Ameise, hat seinen großen Tag: Knapp ein Jahr nach Baustart besuchen ihn seine Dienstherren auf dem künftigen Flughafen Berlin Brandenburg International (BBI) in Schönefeld. Der überlebensgroßen Plüschfigur schütteln Junge-Reyer und Dellmann die Hand. Eingeladen haben die Chefs des künftigen BBI-Betreibers, die Berliner Flughäfen.

Viel ist zu zeigen und vor allem einiges zu berichtigen. So wird der 32 Meter hohe Aussichtsturm am Rande des 1470 Hektar großen Bauplatzes erst im Herbst fertig. Dafür treffen sich bereits am Donnerstag die Bürgermeister der Umlandgemeinden mit Dellmann, um wirtschaftliche Synergieeffekte für die Anrainer nach der Flughafeneröffnung 2011 zu erörtern. Die Runde will sich außerdem zu "Randflugzeiten" verständigen. Jenen Stunden über die genehmigten "Kernflugzeiten" zwischen 6 und 22 Uhr hinaus.

Dellmann befürwortet die Erweiterung der Flugzeiten von morgens 5 bis abends 24 Uhr. "Da werden sicher Klagen kommen", sieht er ein. Desto mehr müsse "bei der Ausformung von Lärmschutz" hingeschaut und das in seinem Ministerium liegende erweiterte Planfeststellungsverfahren korrekt formuliert werden. Optimistisch ist der Minister, was die überregionale Wirkung des Flughafenbahnhofes betrifft: "Es besteht die berechtigte Hoffnung, dass wir auch aus dem polnischen Raum Kunden akquirieren."

Dieser Bahnhof ist derzeit in seinen Konturen erahnbar. Gerade wurde in zehn Metern Tiefe die Bodenplatte gegossen. Die eigentlichen Bahnsteige von 400 Metern Länge sollen einmal in acht Metern Tiefe liegen. Ist dieses unterirdische Terminal Mitte 2008 fertig, beginnt darüber der Bau des allgemeinen Ankunftsbereiches.

Neues Zuhause für die Diepenseer

Ein neues Zuhause fanden inzwischen die Bewohner des Dörfchens Diepensee, das dem zukünftigen BBI im Wege lag. Während die Diepenseer, gelockt durch hohe Abfindungen, an den Rand von Königs Wusterhausen zogen, erinnert an ihren Ort nur noch der namensgebende See. Daneben befinden sich die ausgegrabenen Ruinen des nach Angaben von Archäologen ältesten brandenburgischen Dorfes, das jemals aus dem märkischen Sand gehoben wurde. Später werden hier Bagger eine ebene Fläche schaffen.

Wobei Letzteres durchaus eine Herausforderung darstellt. Dafür werden Millionen Kubikmeter Boden bewegt. Was übrig bleibt, wird sauber nach Beschaffenheit getrennt und zu großen Pyramiden zusammengeschoben. Erste riesige Hügel zieren bereits das Feld.

Bis auf 100 Meter ist inzwischen auch die A 113 fertiggestellt. Die vom Schönefelder Kreuz kommende Autobahn führt genau am Großflughafen vorbei. Schon zur Eröffnung im Mai 2008 soll sie den bestehenden alten Flughafen Schönefeld bedienen. "Nach wie vor schwierig" gestaltet sich laut Junge-Reyer die Zuganbindung des BBI von Berlin aus über die Strecke der Dresdner Bahn. Derzeit lägen die Planungsunterlagen beim Eisenbahnbundesamt.

Garantiert bis zum Jahresende fertig werden die ersten Rollbahnen des neuen BBI. Auch an Erweiterungen nach 2011 ist gedacht: Sogenannte Satellitengebäude und zusätzliche Piers können problemlos integriert werden. Bislang wurden für den BBI Bauaufträge über 400 Millionen Euro vergeben, 300 Millionen davon an einheimische Mittelständler. Maskottchen Armin war das mit seinen vier Händen einen doppelten Beifall wert. (mit ddp)

Torsten Hilscher

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