zum Hauptinhalt

Brandenburg: Frau in der Badewanne getötet

Libanesischer EhemannzulebenslangerHaft verurteilt

Als die Frau ausnahmsweise den Abend nicht zu Hause verbringen wollte, rastete Mohammad ElC. aus. Im Badezimmer attackierte er die 22-jährige Mutter zweier Kinder. Ramona S. ertrank in der Badewanne. Die Anklage war von einem Totschlag ausgegangen, die Verteidigung von einer Körperverletzung mit Todesfolge. Für die Richter war es Mord. Überraschend wurde der 23-jährige Libanese gestern zu lebenslanger Haft verurteilt.

„Hier wurde eine junge Frau nur deshalb getötet, weil sie eine Verwandte besuchen und mit ihr den Abend verbringen wollte“, sagte der Vorsitzende Richter. Nicht aus Wut, Eifersucht oder gar Verzweiflung, sondern aus Rücksichtslosigkeit und egoistischen Machtansprüchen habe der Angeklagte getötet. Die Richter gingen deshalb von niedrigen Beweggründen aus. Hobby-Boxer El-C. habe der Frau, die er im Sommer 2001 nach muslimischem Recht geheiratet hatte, jahrelang jegliche Kontakte zu Freunden und Bekannten untersagt, hieß es. Am Abend des 9. Oktober 2004 aber wollte sich Ramona S. nicht aufhalten lassen. Ihr Mann schimpfte: „Soll ich als Mann die Kinder füttern und windeln? Wo kommen wir denn da hin?“

Als sich die Frau im Badezimmer der Spandauer Wohnung die Haare kämmte, griff Mohammad El-C. sie an. Nach Meinung der Richter habe er um jeden Preis verhindern wollen, dass sie geht. Er habe Ramona S. gewürgt und in die gefüllte Badewanne gedrückt, bis sie ertrank. Der Angeklagte hatte von viel Alkohol und einer Rangelei erzählt, die Tötung aber bestritten. Bei der Urteilsverkündung schnauzte er: „Soll ich etwa in betrunkenem Zustand auf die Kinder aufpassen?“

Die damals zwei und drei Jahre alten Söhne leben nun bei der Mutter der Toten. Ihre Tochter war in den vier Jahren Ehe mit El-C. immer wieder geschlagen worden. Mehrfach war sie geflohen, gegen den Rat der Familie aber immer wieder zurückgekehrt. „Das Urteil ist eine Erleichterung“, sagte die Mutter. K. G.

-

Zur Startseite