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Brandenburg: Freie Fahrt fürs Rad

250 000 Teilnehmer werden am Sonntag bei der Sternfahrt erwartet

Morgen gehört Berlin wieder den Radfahrern. Nachdem es in den vergangenen beiden Jahren regnete, erwartet Benno Koch, Berliner Chef des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) und Fahrradbeauftragter des Senats, am Sonntag bei gutem Wetter bis zu 250 000 Radfahrer auf der traditionellen Sternfahrt. Die Polizei appelliert an die Autofahrer, die Innenstadt und die Autobahnen zu meiden. Wie in den Vorjahren werden die A 100 von Buschkrugallee bis Alboinstraße und die Avus von Spanische Allee bis Funkturm gesperrt – die Zeiten sind in den Grafiken angegeben. „Respekt für Radler“ heißt diese deutschlandweit größte Demonstration für die Rechte von Radfahrern. An 80 Treffpunkten (alle an einem Bahnhof) kann man sich einer der 17 Routen anschließen, die alle zum Großen Stern führen. Dort findet bereits ab 11 Uhr ein Umweltfest statt, zu dem die Radfahrer ab 13.50 Uhr stoßen werden.

Hartgesottene Rennradbesitzer können morgens schon um 4 Uhr in Greifswald starten, wo die mit 228 Kilometern längste Tour beginnt. Wer nicht die ganze Strecke schafft, kann auch um 7.30 Uhr in Neustrelitz dazustoßen oder um 9.30 Uhr in Gransee. Aber auch für Ausflugsradler ist eine Bahnfahrt sinnvoll, zum Beispiel nach Werder oder Zossen, um auf landschaftlich schönen Strecken im kindertauglichen Tempo nach Berlin zu rollen.

Die Sternfahrt ist als Demonstration angemeldet und setzt sich für bessere Bedingungen für Radfahrer ein. Von denen gibt es in Berlin immer mehr: „In den 90ern hatten wir sechs Prozent Radverkehr in Berlin. Das haben wir auf zwölf Prozent verdoppeln können“, sagt die stellvertretende ADFC-Vorsitzende Sarah Stark. Dennoch sinkt die Zahl der getöteten Radler. Starben 2003 noch 24 Radfahrer, waren es 2006 neun. Nach Angaben von ADFC und Polizei ist das auch ein Erfolg der Radspuren. Derzeit gibt es etwa 80 Kilometer dieser farblich markierten Spuren auf der Fahrbahn. Dort werden Radler von Autofahrern besser gesehen als auf herkömmlichen Radwegen auf dem Bürgersteig. Stark fordert noch mehr Investitionen, und zwar „zwölf Prozent der Verkehrsgelder für den Radverkehr“. Gerade mit der 2008 kommenden Umweltzone, die Autos mit zu hohen Feinstaubwerten aus der Innenstadt ausschließt, werde das Fahrrad interessanter, sagt Stark.

Doch es gibt auch andere Alternativen. Über die informiert das Umweltfestival der Grünen Liga zwischen Brandenburger Tor und Yitzhak-Rabin-Straße. In enger Zusammenarbeit mit der Sternfahrt legt das Fest seinen Schwerpunkt auf „umweltfreundliche Mobilität“, womit neben dem Rad auch Erdgasautos und öffentliche Verkehrsmittel gemeint sind. Umweltsenatorin Katrin Lompscher (PDS) beantwortet von 13 bis 13.30 Uhr und von 15.30 bis 16 Uhr Fragen zur Umweltzone – für die sich Autofahrer auf dem Fest auch gleich eine Plakette kaufen können. (mit mj)

Informationen auch im Internet:

www.adfc-berlin.de/home/termine2/

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