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Brandenburg: Fünf Verkehrstote an einem Wochenende

In Brandenburg kamen bisher 207 Menschen ums Leben. In Berlin ging eine Raser-Fahrt glimpflich aus

Blankenfelde/Berlin – Gleich fünf Menschen sind am Wochenende in Brandenburg bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen. Darunter auch zwei mutmaßliche Einbrecher, die in der Nacht zu Sonntag in Blankenfelde einer Polizeikontrolle entgehen wollten. Glimpflich ging hingegen ein Unfall in derselben Nacht in Berlin-Kreuzberg aus – hier wollte der betrunkene Fahrer ebenfalls vor der Polizei flüchten.

Von dem Unfallwagen in Blankenfelde blieb nur noch ein Haufen Schrott übrig. Gegen 0.30 Uhr hatte eine Zeugin die Polizei angerufen und von einem Einbruch in einem Drogeriemarkt am Zossener Damm berichtet. Eine Funkstreife eilte herbei und entdeckte zwei Tatverdächtige in einem goldfarbenen Mercedes am Straßenrand. Als die Beamten aus ihrem Wagen ausstiegen, um die Männer zu kontrollieren, „gab der Fahrer plötzlich Gas“, hieß es in der Polizeiwache Luckenwalde. Der flüchtende Fahrer raste mit dem Beifahrer den Zossener Damm entlang, kam mit dem Wagen rechts von der Fahrbahn ab, prallte gegen eine Laterne und dann mit voller Wucht gegen einen Baum. Die Feuerwehr befreite die beiden eingeklemmten Unfallopfer aus dem Wrack, doch jede Hilfe kam zu spät. Es soll sich um zwei Männer Anfang 20 handeln. Die Leichen werden am heutigen Montag obduziert.

Zwei weitere Menschen waren bereits am Sonnabend bei Unfällen ums Leben gekommen: Am Nachmittag wurde eine 78-Jährige vor einem Plus-Markt in Potsdams Ortsteil Teltower Vorstadt von einem 22-jährigen Autofahrer erfasst. Die Frau erlag in einer Klinik ihren Verletzungen. Schon am frühen Morgen hatte ein 66 Jahre alter Autofahrer in Lübben (Spreewald) einen 31-jährigen Fußgänger überfahren. Bereits am Freitagmorgen kam ein 57-jähriger Autofahrer in Lindow (Mark), der Richtung Schönberg unterwegs war, von der Straße ab und prallte gegen einen Baum.

Nach Angaben aus dem Brandenburger Innenministerium gab es im Dezember bislang 14 Verkehrstote, im gesamten Dezember 2007 waren es 34. Insgesamt sind in Brandenburg in diesem Jahr 207 Menschen bei Unfällen ums Leben gekommen. Im Verkehrsministerium ist die Idee entstanden, dass Fahranfänger sich ein Satelliten-Gerät ins Auto einbauen lassen: Es misst Geschwindigkeit und Fahrstrecke. Dafür müssten die Anfänger weniger Versicherungsbeiträge zahlen.

Nach zwei tödlichen Auto-Unfällen in den vergangenen Wochen in Berlin ist ein Unfall in der Nacht zu Sonntag in Kreuzberg glimpflich ausgegangen: Wegen seiner Fahrweise wollten Polizisten einen offenbar alkoholisierten Fahrer eines Mercedes SL am Potsdamer Platz kontrollieren. Doch der 40-Jährige gab Gas und raste davon. Die Polizei verfolgte den Sportwagenfahrer, der mehrere rote Ampeln ignorierte. Am Mehringdamm verlor er die Kontrolle und prallte gegen die Befestigung auf der Grünfläche des Mittelstreifens. Sein Beifahrer und er blieben unverletzt. Der 40-Jährige wurde zur Blutentnahme mitgenommen. Den Führerschein ist er los. In Berlin gab es in diesem Jahr bislang 52 Verkehrstote, darunter waren ein Kind und drei Autofahrer.

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