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Brandenburg: Gabelstapler und Rollrutschen befördern Joghurt durch den Riesen-Kühlschrank

LUDWIGSFELDE .Wer liebt es nicht: Ein Frühstück mit Milch und fruchtigem Joghurt.

Von Sabine Beikler

LUDWIGSFELDE .Wer liebt es nicht: Ein Frühstück mit Milch und fruchtigem Joghurt.Damit die leicht verderbliche Ware vom Landwirt zum Handel und dann frisch auf dem Frühstückstisch kommt, ist ein ausgefeiltes Transport- und Lagersystem notwendig.Etwa jeder dritte Joghurt, der in Berlin verzehrt wird, vertreibt die Emzett-Unternehmensgruppe.Nun hat das Unternehmen mit der Berliner Spedition Friedrich Schulze bei Ludwigsfelde (Teltow-Fläming), südlich der Berliner Stadtgrenze, ein neues Vertriebszentrum eröffnet.Rund 2500 verschiedene Milchprodukte werden dort angekauft und vertrieben.Etwa 800 Supermärkte in Berlin und Brandenburg beliefert Emzett, einen großen Teil von Ludwigsfelde aus.Gab es dort anfangs noch Schwierigkeiten mit der Software, so daß sich Lieferungen nach Berlin verspäteten und es zu Engpässen kam, läuft der Betrieb nach Angaben des Unternehmens jetzt reibungslos.

Rund um die Uhr arbeiten in dem Werk 180 Mitarbeiter an sechs Tagen im Schichtsystem, um das Logistik-System am Laufen zu halten.Zwischen vier Uhr nachts und zwölf Uhr mittags liefern Kühlfahrzeuge die Milchartikel.Die Lkw docken an einer der 19 Schleusen des 13 000 Quadratmeter großen Hallenkomplexes an.Palettenweise transportieren Gabestapler die Lebensmittel zu den Hochregalen, in denen die Ware bei vier bis sechs Grad gelagert wird."Damit es kein Chaos gibt, hat jeder Artikel seinen festen Platz", sagt Emzett-Geschäftsführer Erhard Buchholz.Lagerarbeiter verteilen die Artikel peu à peu auf 2 000 sogenannte Kommissionierplätze in Hüfthöhe, wo die Ware später abgeholt wird.

Während des Wareneingangs laufen in der Zentrale die Bestellungen für den nächsten Tag ein.Der Computer erfaßt sie und stellt Lieferlisten zusammen.Die EDV-Software plant effektive Lagerabläufe und rechnet den kürzesten Weg vom Vertriebszentrum zum Supermarkt für die Fahrer aus.Anfangs gab es hier noch Startschwierigkeiten, die Ende Januar zu Verzögerungen bei der Auslieferung führten.

Mit ihren Rollis drehen die Kommissionierer ihre Runden durch das Hochregal-Lager.Die Computerlisten in der Hand stellen sie an den Kommissionierplätzen die Lieferungen zusammen.Die Plätze sind so angelegt, daß sofort ein Karton über ein Rollsystem nachrutscht, wenn ein Paket herausgenommen wird.Auf den Listen ist auch berücksichtigt, daß zuerst die schweren Artikel auf den Rolli kommen.Die fertig gepackten Lieferungen werden anschließend noch einmal kontrolliert.

Auch beim Warenausgang gibt es Schleusen.Zahlenketten über jedem Tor zeigen den Lageristen an, in welcher Reihenfolge die Tour für den jeweiligen Fahrer geplant ist.Die Rollis werden entsprechend der Routen aufgereiht."So schließen wir aus, daß die Artikel für den ersten Kunden auf der Tour ganz hinten in den Lkw verladen werden", sagt Frank Pehlke, Leiter des Logistikzentrums.Bis zu 600 Tonnen Milchprodukte werden so pro Tag verladen.Rund 100 Lkw transportieren sie zu den Einzelhändlern.

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