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Garnisonkirche: Stiftung für den Wiederaufbau gegründet

Die Garnisonkirche soll wieder auferstehen - finanziert über Spenden. 2017 könnte der Kirchturm fertig sein. Insgesamt wird der Wiederaufbau 90 bis 100 Millionen Euro kosten.

Mit einem Festakt ist am Montag eine Stiftung zum Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche gegründet worden. "Wir sind heute einen Riesenschritt vorangekommen, den kühnen Traum Wirklichkeit werden zu lassen", sagte der brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD). Das Gotteshaus solle als offene Stadtkirche, als Symbolkirche und Ort der Versöhnung dienen.

Kaum ein Ort dürfte für die Auseinandersetzung mit Begriffen wie Schuld und Vergebung geeigneter sein als die neu zu errichtende Garnisonkirche, fügte der Ministerpräsident hinzu. Die Anfang des 18. Jahrhunderts erbaute Kirche wird stets mit dem 21. März 1933 in Verbindung gebracht, als sich dort Adolf Hitler und Reichspräsident Paul von Hindenburg die Hände reichten und so den Schulterschluss von Preußentum und Nationalsozialismus inszenierten. Das barocke Bauwerk wurde 1945 durch einen Bombenangriff beschädigt und am Montag genau vor 40 Jahren auf Anordnung der SED-Führung gesprengt.

In einem Gedenkgottesdienst prangerte Bischof Wolfgang Huber den "Kulturfrevel" an, den die Sprengung am 23. Juni 1968 bedeutete. 40 Jahre später gehe es darum, Mut zur Zukunft zu entwickeln und möglichst viele für "das kühne Vorhaben" zu begeistern. Auch Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) rief dazu auf, dass viele Menschen mithelfen, "dieses wunderbare Gebäude" wiedererstehen zu lassen. Nach zahlreichen Gesprächen und kontrovers geführten Diskussionen könne nun mit der zielgerichteten Vorbereitung des Wiederaufbaus begonnen werden.

Das Projekt soll ausschließlich durch Spenden finanziert werden und zunächst den Kirchturm finanzieren, der etwa 2017 stehen könnte. Die Kosten für den Aufbau der gesamten Kirche werden auf 90 bis 100 Millionen Euro beziffert. Schirmherren der Stiftung sind Schönbohm, Platzeck, Huber sowie der Potsdamer Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD). (jg/ddp)

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