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Brandenburg: Gedenkstein erneut geschändet: Hetzjagd-Opfer: Rechtsradikale wüteten zum siebten Mal in Guben

Guben. Der Gedenkstein für den im brandenburgischen Guben zu Tode gehetzten Algerier Farid Guendoul ist zum siebten Mal von rechtsextremen Tätern geschändet worden.

Guben. Der Gedenkstein für den im brandenburgischen Guben zu Tode gehetzten Algerier Farid Guendoul ist zum siebten Mal von rechtsextremen Tätern geschändet worden. Zwei Personen hätten auf dem Gedenkstein herumgetrampelt, ihn bespuckt und einen Aufkleber der rechtsextremen NPD "Argumente statt Verbote" angebracht, teilte die Cottbuser Polizei mit. Ein 19-Jähriger aus dem rechtsextremen Spektrum Gubens (Spree-Neiße) sei auf frischer Tat ertappt und festgenommen wurden, der zweite Täter sei geflüchtet. Das Staatsschutzkommissariat des Cottbuser Polizeipräsidiums ermittelt.

Der 28-jährige algerische Asylbewerber Farid Guendoul war am 13. Februar 1999 auf seiner Flucht vor den rechten Jugendlichen in Panik durch die Glasscheibe einer Haustür gesprungen und verblutet. Außer ihm jagten die Angreifer seinerzeit zwei weitere afrikanische Asylbewerber durch die Stadt. Wegen dieser und anderer Taten verurteilte das Landgericht Cottbus am 13. November elf Angeklagte im Alter von 18 bis 21 Jahren zu Jugendhaftstrafen bis zu drei Jahren.

Der Gedenkstein für Farid Guendoul war bereits mehrfach geschändet worden. Die Polizei hatte die Tafel abmontiert, nachdem der Stein am 26. August zum sechsten Mal Ziel von Angreifern aus der rechten Szene geworden war. Unbekannte Täter hatten damals ein Hakenkreuz eingeritzt und das Mahnmal bespuckt. Unmittelbar nach dem Urteil in Cottbus war bekannt geworden, dass die Tafel wieder angebracht worden ist. Die Untersuchungen der Tafel mit Inschrift hatten laut Polizei keine Hinweise auf die Täter ergeben.

Farid Guendoul hatte aus Angst vor politischer Verfolgung in seiner Heimat das Asyl in Deutschland unter dem falschen Namen Omar Ben Noui beantragt.

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