zum Hauptinhalt

Brandenburg: Gemeinde beharrt auf Suche nach Massengrab

Jamlitz - Das Amt Lieberose setzt sich weiter für die Suche nach einem Massengrab jüdischer KZ-Opfer auf einem Privatgrundstück in Jamlitz ein. Nachdem das Landgericht Cottbus die Grabung gegen den Willen des Eigentümers vergangene Woche untersagt hatte, will die Gemeinde in die nächste Instanz gehen.

Jamlitz - Das Amt Lieberose setzt sich weiter für die Suche nach einem Massengrab jüdischer KZ-Opfer auf einem Privatgrundstück in Jamlitz ein. Nachdem das Landgericht Cottbus die Grabung gegen den Willen des Eigentümers vergangene Woche untersagt hatte, will die Gemeinde in die nächste Instanz gehen. Der Fall solle nun vor dem Oberlandesgericht verhandelt werden, sagte die stellvertretende Amtsdirektorin Kerstin Chilla am Mittwoch. Der Entschluss sei „in Einvernehmen“ mit Brandenburgs Innenministerium gefällt worden.

Eine von der Kommune gegen den Willen des Besitzers beantragte Suche war wie berichtet zunächst vom Amtsgericht abgelehnt worden. Eine dagegen eingereichte Beschwerde wurde vom Landgericht Cottbus ebenfalls abgewiesen. Die Richter waren der Auffassung, dass eine bloße Vermutung für eine Durchsuchung nicht ausreiche.

Historiker vermuten auf dem Grundstück in Jamlitz im Landkreis Dahme- Spreewald das letzte unbekannte Massengrab mit bis zu 700 jüdischen KZ-Häftlingen, die im Februar 1945 von der SS ermordet wurden. Die jahrelange Suche nach den Opfern blieb bislang ohne Ergebnis. Der Privatbesitz fällt den Angaben zufolge auf ein Gebiet, das von Zeitzeugen als ehemaliges Außenlager Lieberose des Konzentrationslagers Sachsenhausen benannt wurde. ddp

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false