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Kabarettist und Autor Serdar Somuncu

© imago/Metodi Popow

Update

Schwarze und Frauen beleidigt: RBB entschuldigt sich für Provokationen in „Schröder und Somuncu“-Podcast

Minutenlang bedient sich Comedian Serdar Somuncu im dreistündigen Podcast rassistischer und sexistischer Sprache. Nun ist diese Fassung nicht mehr zugänglich.

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) hat für einen Podcast-Ausschnitt mit Serdar Somuncu um Entschuldigung gebeten. Dieser Ausschnitt habe den Eindruck rassistischer und sexistischer Klischees erweckt.

Deshalb hat der Sender am Mittwochabend eine redaktionell überarbeitete Fassung des betroffenen Podcasts veröffentlicht. Die Originalfassung sei nicht mehr zugänglich, erklärte Robert Skuppin, Programmchef von Radioeins. Beides sei in Abstimmung der beteiligten Künstler erfolgt.

„Radioeins übernimmt dafür die Verantwortung und entschuldigt sich auch im Namen der beiden Protagonisten bei all den Menschen, die sich deshalb beleidigt oder herabgewürdigt fühlen. Radioeins hatte niemals die Absicht, rassistische oder sexistische Stereotypen zu befördern“, teilte der öffentlich-rechtliche Sender in einem Statement mit. Zuvor kursierte auf Twitter ein Ausschnitt der ersten Folge des neuen Radioeins-Podcasts „Schröder und Somuncu“ der Satiriker Florian Schröder und Somuncu.

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Vor dem mehrminütigen Ausschnitt des gut drei Stunden langen Podcasts ging es unter anderem allgemein um Äußerungen, die in der Öffentlichkeit verbreitet werden. Anders als im Privaten - so Schröder - sei das, was man in der Öffentlichkeit verbreitet, Inszenierung. Er kritisierte, es gebe auch eine Grundhaltung, dass alles, was man öffentlich äußere, auch das sei, was man privat denke. Es ging auch um den Begriff „Cancel Culture“ - also den Boykott von denjenigen, denen man diskriminierende Aussagen vorwirft. Schröder sagte, er sei bei dem Thema ambivalent.

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Dann äußerte Somuncu in dem besagten Podcast-Ausschnitt, das sei ihm „scheißegal“. Er benutzte im Folgenden Begriffe, die rassistisch belegt sind. Er meine es nicht, und es sei wichtiger, was er meine, und nicht das, was er sage. Er rege sich über Leute auf, die sich über so etwas echauffierten: Das seien vor allem hässliche Frauen, die keinen Sex hätten.

Auf Twitter gab es harsche Kritik auf den Podcast-Ausschnitt

Der Podcast wurde nach Angaben des Senders live eingesprochen und in dieser Form so belassen und nicht mehr bearbeitet. Auf Twitter gab es harsche Kritik auf den Podcast-Ausschnitt, andere wiederum verwiesen darauf, dass es eine bewusste und gezielte Provokation gewesen sei.

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Vom RBB hieß es: „Die veröffentlichten Zitate sind aus dem Zusammenhang gerissen und können ohne Kontext nicht verstanden und bewertet werden. Auch der veröffentlichte Podcast-Ausschnitt ist als satirische Überspitzung zu sehen, eine gezielte Provokation, die im besten Fall beim Publikum einen Denkprozess in Gang setzt.“ In diesem Fall sei die Idee gewesen zu zeigen, wie in einer verkürzten Medienöffentlichkeit wenige Äußerungen ausreichten, um Menschen zu provozieren, was im Podcast zuvor auch thematisiert wurde.

Nach der Live-Ausstrahlung bei Instagram hätte Radioeins den Podcast redaktionell bearbeiten müssen, die missverständlichen Passagen einordnen beziehungsweise herausnehmen müssen, wie der Sender weiter betonte. „Es tut uns leid, dass es zu diesen Missverständnissen gekommen ist." (dpa)

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