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Meret Becker hört beim Berliner "Tatort" auf und hat sich mit einem dramatischen Finale verabschiedet.

© dpa

Tödlicher „Tatort“-Abschied: „Nina, nicht einschlafen!“

Meret Becker verlässt den „Tatort“, ihre Berliner Kommissarin wurde am Sonntagabend erschossen. Die meisten Abschiede der Fahnder im ARD-Krimi sind blutig.

Das Finale vom RBB-"Tatort" am Sonntagabend erinnerte an "Winnetou". Der Apachenhäuptling stirbt, tödlich getroffen, in den Armen von Old Shatterhand. Kommissarin Nina Rubin (Meret Becker in ihrem letzten Einsatz) wird nach dem einem Showdown auf dem BER von einem russischen Mafioso erschossen. Ihr Kollege Robert Karow (Mark Waschke) trägt sie in seinen Armen übers Flugfeld und und ruft verzweifelt: „Nina, nicht einschlafen!“ Vergebens.

7,29 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer haben eingeschaltet, das hätten mehr sein müssen, aber der Marktanteil von 25,6 Prozent bewegte sich doch auf sehr respektablem "Tatort"-Niveau. Mit Beckers Abschied geht beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) eine „Tatort“-Ära zu Ende, die mit „Das Muli“ 2015 begonnen hat. Dass Becker aufhört, ist seit 2019 bekannt. Waschke wird in der nächsten Folge („Das Opfer“) solo ermitteln. Beckers Nachfolgerin wird Corinna Harfouch.

Auch die Dortmunder Kommissarin wird erschossen

Die dpa-Autorin Caroline Bock und ihr Kollege Christof Bock haben sich angeschaut, wie sich Kommissarinnen und Kommissare aus dem Parade-Krimi der ARD verabschiedet haben. Im Februar fiel die Dortmunder Hauptkommissarin Martina Bönisch in der „Tatort“-Episode „Liebe mich“ im dramatischen Finale eines tragischen Falls gezielten Schüssen zum Opfer. Damit verabschiedete sich Darstellerin Anna Schudt nach insgesamt 22 Einsätzen vom Ermittler-Team aus dem Ruhrgebiet.

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Fans des Sonntagabend-Krimis der ARD mussten zuletzt einige Abschiede verkraften. Allein aus dem vierköpfigen Dortmund-Team ließ sich erst Daniel Kossik (Stefan Konarske) versetzen, dann quittierte Nora Dalay (Aylin Tezel) den Dienst. Im Rostocker „Polizeiruf 110“ - ebenfalls im Ersten zu sehen - hängte zu Jahresanfang der von Charly Hübner gespielte Kommissar Sascha Bukow den Polizeiberuf an den Nagel. Im Jahr davor schied Maria Simon als Olga Lenski aus dem „Polizeiruf“ aus - nach zehn Jahren als Ermittlerin in Brandenburg.

Erschossen und erschlagen

Dramatischer verliefen die Abschiede vom „Tatort“ in jüngerer Zeit: In der elften Folge des Weimar-„Tatorts“, erstausgestrahlt an Neujahr 2021, stirbt Kommissar Lessing (Christian Ulmen) im Einsatz - auch wenn seine Frau und Kollegin Kira Dorn (Nora Tschirner) ihn zunächst noch an ihrer Seite wähnt. Ganze 17 Jahre gehörte Nadeshda Krusenstern (Friederike Kempter) zum Münster-Team von Frank Thiel (Axel Prahl) und Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers), bevor sie 2020 in der WDR-Produktion „Das Team“ - einer Folge mit Ermittlern verschiedener Standorte und ohne festes Drehbuch - erschlagen wurde.

Das Ausscheiden eines TV-Kommissars aus einer Krimiserie hat im deutschen Fernsehen schon viele Varianten erlebt. Ein kleiner Schock für das Publikum waren etwa die tödlichen Schüsse auf ZDF-Kommissar Erwin Köster (Siegfried Lowitz) 1986. Der Schütze in dem Krimi war übrigens der spätere James-Bond-Bösewicht Christoph Waltz. ZDF-Kommissarin Lisa Wagner hatte 2021 als Winnie Heller hingegen ein eher kurioses Finale - sie wurde von einem Blitz erschlagen.

Oft passiert es aber auch ganz unblutig. Die „Tatort“-Kommissare Paul Stoever (Manfred Krug) und Peter Brockmöller (Charles Brauer) verabschiedeten sich 2001 mit einer Swing-Einlage und Cheerleadern. (mit dpa)

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