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Ein 78 Jahre alter Mann ist bei der Explosion ums Leben gekommen.

© REUTERS/Marvin Gaul

Update

15 Verletzte bei Explosion in Blankenburg in Sachsen-Anhalt: Wohnblocks vermutlich mehrere Wochen unbewohnbar

Bei einer Explosion in einem Haus im Harz ist ein Mann gestorben. Nun wurde er identifiziert. Eine Verletzte befindet sich weiterhin in sehr kritischem Zustand

Nach der Explosion in einem Mehrfamilienhaus in Blankenburg im Harz ist der tödlich Verletzte identifiziert worden. Nun stehe fest, dass es der 78 Jahre alte Mieter der Wohnung ist, in der es zur Explosion kam, teilte die Polizei am Samstag mit. Die Ursache für das Unglück werde weiterhin untersucht. Derzeit gehe man weiterhin davon aus, dass Gasflaschen zur Explosion führten. In der Wohnung seien auch passende Geräte zum Heizen gefunden worden.

Bei der Explosion in dem Wohnblock am Freitag wurden auch 15 Menschen verletzt. Eine Verletzte befinde sich weiterhin in sehr kritischem Zustand, sagte Blankenburgs Bürgermeister Heiko Breithaupt (CDU) am Samstag der dpa. Er rief Betroffene und Angehörige auf, sich bei Fragen zu melden. Kontaktdaten gebe es auf der Webseite der Stadt.

Mittlerweile sei das Gebäude auch statisch komplett abgesichert worden. Alle betroffenen Wohnungen könnten zumindest kurzfristig in Begleitung von Polizei und Feuerwehr betreten werden, um das Nötigste mitzunehmen. In dem Block seien rund 50 Bewohner gemeldet. Zurzeit werde gemeinsam mit der Blankenburger Wohnungsgesellschaft nach Lösungen für die Bewohner gesucht.

„Wir stehen vor dem nichts“

Viele Wohnungen seien wochenlang nicht bewohnbar, teilte die Blankenburger Wohnungsgesellschaft mit. Grund dafür seien notwendige Arbeiten an der Fernwärmeleitung. Sie müsse überprüft und instandgesetzt werden.

„Wir stehen vor dem nichts“, sagte Bewohnerin Manuela Brüst am Freitagabend. Sie habe in einer der besonders stark betroffenen Wohnungen gelebt. „Ich habe auch noch eine pflegebedürftige Mutter, die wollte ich heute rüber holen.“

Eine Familie sei bereits in einer Notwohnung der Wohnungsgesellschaft untergekommen, sagte Bürgermeister Breithaupt. Eine weitere Familie in einer anderen Wohnung, der Rest lebe momentan bei Freunden und Verwandten. Für die von der Explosion betroffenen Blockaufgänge gebe es derzeit keine Prognose, wann dort wieder gelebt werden kann. Die Hausnummern eins und vier seien vermutlich Ende Januar wieder bezugsfertig.

Am Freitag waren mehr als 200 Einsatzkräfte vor Ort, um das Feuer zu löschen, Menschen zu retten und Betroffene zu betreuen, wie der Blankenburger Bürgermeister, Heiko Breithaupt (CDU), sagte. Bei Eintreffen der Feuerwehr lagen drei Menschen augenscheinlich bewusstlos vor dem Haus, wie Einsatzleiter Alexander Beck von der freiwilligen Feuerwehr sagte.

32 Menschen in Sicherheit gebracht

In dem fünfgeschossigen Plattenbau habe sich den Rettern „ein Bild der Verwüstung“ gezeigt, so der Bürgermeister. Glassplitter und Teile von Fenstern lagen auf dem Boden und auf in der Nähe geparkten Autos verstreut. Der Sachschaden sei immens, aber noch nicht zu beziffern, hieß es. 32 Menschen wurden aus dem Wohnblock in Sicherheit gebracht, eine nahe Kindertagesstätte wurde geräumt.

Was die Explosion genau auslöste, müssen Spezialisten des Landeskriminalamts klären. Die Beamten fanden jedoch Gasflaschen „in größerer Anzahl“, wie Kripo-Chef Götze sagte. Auch entsprechende Geräte zum Heizen seien in der Wohnung gewesen. „Ein Bedarf für die Gasflaschen war nicht gegeben.“

Das Wohnhaus wird per Fernwärme versorgt, wie Bürgermeister Breithaupt sagte. Die Energieversorgung sei in allen Wohnungen verfügbar gewesen. Ob in der betroffenen Wohnung vor der Explosion trotzdem mit Gas aus Flaschen geheizt wurde und es dabei zu dem Unglück kam, muss noch geklärt werden. Auch Experten für Sprengmittel waren vor Ort, weil zunächst der Fund von Munition in der Wohnung gemeldet worden war.

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Explosion in Blankenburg: Was bekannt ist

  • Bei der Explosion in Blankenburg starb ein Mensch
  • 15 Personen wurden verletzt, eine befindet sich weiterhin in sehr kritischem Zustand
  • Das Unglück ereignete sich am Freitagmorgen
  • Ursache könnten mehrere Gasflaschen sein
  • Die betroffenen Wohnblocks bleiben für mehrere Wochen unbewohnbar
Mitarbeiter des Technischen Hilfswerk THW arbeiten dem Mehrfamilienhaus. In einem Baum hängen Kleidungsstücke.
Mitarbeiter des Technischen Hilfswerk THW arbeiten dem Mehrfamilienhaus. In einem Baum hängen Kleidungsstücke.

© Matthias Bein/dpa-Zentralbild/dpa

Es sei geplant, für die Betroffenen der Explosion Spenden zu sammeln, kündigte der Blankenburger Bürgermeister weiter an. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff und Innenminister Holger Stahlknecht (beide CDU) dankten den Rettungskräften für den professionellen Einsatz. „Meine Gedanken sind bei den Opfern und bei ihren Angehörigen“, so Haseloff. (dpa)

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