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Polizeinotiz statt Zugriff auf gestohlene Daten: Im Internet kursierten Umfragen, ob dies ein Scherz sei. Ist aber Ernst gemeint.

© /Tsp

Cybercrime: Niederländer bot 12 Milliarden gestohlene Daten im Netz an

Namen, E-Mail-Adressen, Passwörter: Die Website „WeLeakInfo.com“ wurde vom FBI gesperrt, weil sie Informationen aus Datenlecks im Abomodell verkaufte.

Die niederländische Polizei hat einen 22-jährigen Mann festgenommen, der über eine Website 12 Milliarden gestohlene Namen, E-Mail-Adressen, Nutzernamen, Telefonnummern und Passwörter angeboten haben soll. Die Daten konnten gegen Bezahlung heruntergeladen werden, teilte die Polizei am Freitag in Arnheim mit. Um was für Daten es sich handelte und wer davon betroffen war, teilte die Polizei mit Hinweis auf die noch laufenden Ermittlungen nicht mit.

In dem Fall hatten die niederländischen Ermittler eng mit dem Bundeskriminalamt, dem amerikanischen FBI und der britischen Kriminalpolizei zusammengearbeitet. Auch in Nordirland ist laut der niederländischen Polizei in diesem Zusammenhang ein 22-jähriger Mann festgenommen worden.

Nach einem Tipp ihrer britischen Kollegen kamen die niederländischen Cybercrime-Experten auf die Spur des 22-Jährigen aus Arnheim im Osten des Landes nahe der deutschen Grenze. Bei der Durchsuchung von zwei Wohnungen sei professionelle Apparatur sichergestellt worden, teilte die Polizei mit. Damit seien die Daten auf der Website „WeLeakInfo.com“ angeboten worden.

Die Seite bot in verschiedenen Abonnement-Modellen angeblich Zugang zu Daten aus 10.000 Datenlecks an. Unter dem Motto „Wurden Ihre Passwörter gehackt?“ wurde Nutzer dort animiert, ein Abo abzuschließen. Anders als aber etwa bei der Website https://haveibeenpwned.com/ erfuhren sie hier aber nicht einfach nur, ob sie ein Datensicherheitsproblem haben, sondern bekamen offenbar Einblick in Unmengen gestohlener Daten aller Art – ein Paradies für Kriminelle.

Die Website ist inzwischen vom FBI konfisziert worden. Wer sie öffnet, wird durch ein entsprechendes Banner informiert. Das US-Justizministerium, das über den Vorgang informierte, fordert Menschen, die etwas über „WeLeakInfo.com“ wissen, auf, beim FBI eine Online-Meldung zu machen. (dpa/Tsp)

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