Hochzeit auf Sylt: Lindner und Lehfeldt haben kirchlich „Ja“ gesagt
Am Samstagnachmittag fand die kirchliche Trauung statt. Unter den Gästen waren Bundeskanzler Olaf Scholz und CDU-Chef Friedrich Merz.
Die Hochzeitsgäste von Christian Lindner und Franca Lehfeldt haben das Brautpaar nach der Trauung am späten Samstagnachmittag vor der Kirche auf Sylt empfangen. Helle Blütenblätter wirbelten durch die Luft als der Bundesfinanzminister und seine Braut aus der Kirche St. Severin kamen.
Im Anschluss plauderten Lehfeldt und Lindner vor der Kirche mit ihren Gästen, es gab einen Sektempfang. Am Abend sollte noch in der „Sansibar“ am Nordseestrand gefeiert werden.
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Vor der Trauung kam die Braut gemeinsam mit ihrem Vater in einem Cabriolet an der Kirche St. Severin in Keitum an. Sie trug ein rückenfreies Kleid mit langer Schleppe und einer Schleife im Nacken und offenes Haar.
Lindner (FDP) trug einen dunkelblauen Anzug und eine silberfarbene Krawatte mit einer weißen Rose als Ansteckblume.
Kurz vor der Trauung versammelten sich vor der Kirche auch die prominenten Gäste: Bundeskanzler Olaf Scholz kam mit seiner Ehefrau, Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (beide SPD). Auch Bundetagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) und Nordrhein-Westfalens ehemaliger Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) waren unter den Gästen, so wie der aus der TV-Sendung „Die Höhle des Löwen“ bekannte Unternehmer Frank Thelen.
CDU-Chef Friedrich Merz kam gemeinsam mit seiner Frau Charlotte - beide waren bereits am Vorabend bei ihrer Ankunft mit einem Privatflieger gesichtet worden.
Lindner (43) und Lehfeldt (33), die als Politik-Reporterin für den Nachrichtensender Welt arbeitet, wurden bereits am Donnerstag standesamtlich getraut. Am Freitag feierten sie ihren Polterabend.
Polizeieinsatz wegen 35 lautstarker Punks vor „falschem“ Hotel
Ebenfalls am Freitagabend gab es auch einen kleineren Zwischenfall: Vor einem Hotel in Keitum hätten rund 35 Punks gestanden und seien laut, aber sonst friedlich gewesen, sagte ein Polizeisprecher am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.
Vermutlich sei es das Ziel der Gruppe gewesen, die Feierlichkeiten des Politikers zu stören, sagte der Sprecher. Dabei hätten sich die Punks allerdings im Hotel geirrt. Die Polizei sprach kurz vor Mitternacht Platzverweise gegen die Gruppe aus und begleitete die Punks schließlich im Zug bis nach Westerland.
Die Hochzeit des Bundesfinanzministers und seiner Frau beschäftigte die Beamten auch am Samstag weiter. So war bereits am Morgen eine nicht genehmigte Drohne über der Kirche gesichtet worden, in der Lindner am Nachmittag heiraten sollte.
Der Besitzer konnte aber nicht gefunden werden. Rund um die Kirche waren den Angaben des Sprechers zufolge auch Sprengstoffspürhunde der Polizei im Einsatz. Wie viele Polizisten für die Hochzeit im Einsatz sind, wollte der Sprecher nicht sagen.
Auch auf der anderen Seite der Kirche sammelten sich zahlreiche Neugierige. Dort verteilte „TV total“-Moderator Sebastian Puffpaff T-Shirts mit verschiedenen Motiven des Hochzeitspaares, Dosenbier und kleine Fähnchen. Dieser Platz musste aber gegen 14.00 Uhr freigemacht werden. Insgesamt warteten zwischenzeitlich mehrere Hundert Menschen darauf, einen Blick auf das Paar und seine prominenten Gäste zu erhaschen. Auch einige Punks waren gekommen.
Kritik an der Luxus-Hochzeit in den sozialen Medien
Während bei den Schaulustigen vor der Kirche eine friedliche und von Neugier auf das Paar geprägte Stimmung vorherrschte, wurde in den (sozialen) Medien über Steuerverschwendung und einen unpassenden Zeitpunkt für die Feier ebenso kontrovers diskutiert, wie auch darüber, dass das Paar in der Kirche heiratet, obwohl beide aus der Kirche ausgetreten sein sollen. Lindner hat aber bei seiner Vereidigung zum Bundesminister der Finanzen den Eid mit dem Zusatz „so wahr mir Gott helfe“ geleistet.
Der evangelische Ethikprofessor Mathias Wirth kritisierte die Hochzeit. Er sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, dies sei eine „wenig sozial- und moralsensitive Luxus-Trauung eines Ministers, der zeitgleich die Hartz-IV-Sätze für Langzeitarbeitslose kürzen will“.
Die schmucke Kirche am Ortsrand von Keitum ist eines der Wahrzeichen Sylts mit jahrhundertelanger Geschichte und auch bei Promis ein beliebter Ort für Hochzeiten. So hat hier beispielsweise 2018 der Modedesigner Guido Maria Kretschmer seinem langjährigen Lebensgefährten Frank Mutters das Jawort gegeben. (dpa)
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