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Guben: Hohe Haftstrafen für Zigarettenschmuggler

Eine dreiköpfige Familie aus Guben hat ein Jahr lang Zigaretten aus Polen unverzollt ins Land gebracht und hier gewinnträchtig weiterverkauft. Der Staatskasse entstand dabei ein Schaden von 400.000 Euro. Jetzt wurden die drei Schmuggler zu empfindlichen Haftstrafen verurteilt.

Wegen Zigarettenschmuggels ist eine dreiköpfige Familie aus Guben zu hohen Haft- und Bewährungsstrafen verurteilt worden. Das Landgericht Cottbus verurteilte den 49-jährigen Hauptangeklagten wegen gewerbsmäßiger Steuerhehlerei und Steuerhinterziehung zu viereinhalb Jahren Haft; seine gleichaltrige Ehefrau und deren 25-jährigen Sohn müssen jeweils eineinhalb Jahre ins Gefängnis. Die Strafen für Mutter und Sohn wurden jeweils für drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt.

Das Gericht befand den arbeitslosen Hauptangeklagten für schuldig, zwischen September 2005 und August 2006 in mehr als 140 Fällen 3,5 Millionen unversteuerte Zigaretten aus Polen nach Deutschland geschmuggelt zu haben. Der Verurteilte habe diese in Berlin, Hessen und Mecklenburg-Vorpommern gewinnbringend weiterverkauft. Der illegale Verdienst belief sich nach Angaben des Gerichts auf monatlich bis zu 4000 Euro. Der Steuerschaden wird mit 400.000 Euro beziffert.

Besitztümer beschlagnahmt

Als besonders strafverschärfend sah das Gericht die Tatsache an, dass der Hauptangeklagte den Zigarettenschmuggel scheinbar berufsmäßig durchführte und damit seinen Lebensunterhalt und den seiner Familie finanzierte.

Neben der Verbüßung der Haftstrafe für den Hauptangeklagten kommen nach Angaben des Zollfahndungsamtes auf die drei Verurteilten hohe Steuerforderungen in Höhe von mehreren Hunderttausend Euro zu. Die Beamten haben Vermögenswerte der Familie - darunter zwei Autos, Teppiche und Ölgemälde - im Wert von insgesamt 400.000 Euro eingezogen. Diese dürften den Angaben zufolge zur Deckung der Steuerforderungen des Staates herangezogen werden. (jvo/ddp)

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