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Vogelgrippe

© dpa

H5N1: 15 Hühner wegen Vogelgrippe getötet

In Brandenburg ist an Weihnachten der dritte Fall von Vogelgrippe innerhalb von zehn Tagen aufgetreten. Rätselhaft sei nach wie vor, wie das Virus übertragen wurde.

Diesmal sei ein Kleinbestand von 15 Hühnern in Blumenthal bei Wittstock (Landkreis Ostprignitz-Ruppin) betroffen, sagte Kreisveterinär Matthias Rott. Hier sei auch das für den Menschen gefährliche Virus H5N1 nachgewiesen worden. Der gesamte Bestand sei getötet worden. Hinweise auf weitere Fälle gebe es derzeit nicht, hieß es am Mittwoch.

Rätselhaft sei nach wie vor, wie das Virus übertragen wurde. Da es in der Region kaum Gewässer und damit auch wenige Wildvögel gebe, deute viel auf eine Übertragung durch Futter hin.

Der private Halter im Ortsteil Horst hatte über Weihnachten einen Nachbarbestand mit 31 Hühnern betreut. Auch diese wurden vorsorglich getötet. Der Mann hatte die Fälle bereits einen Tag vor Heiligabend den Behörden gemeldet.

Die Drei-Kilometer-Sperrzone und das Beobachtungsgebiet im Umkreis von zehn Kilometern wurden eingerichtet. In der Sperrzone gebe es mindestens 80 Kleinbestände, darunter 76, die nicht offiziell gemeldet waren, sagte Rott. Im Beobachtungsgebiet lägen auch größere Betriebe mit zusammen rund 150 000 Stück Geflügel. „Diese sind aber relativ gut abgesichert“, sagte der Veterinär. Noch mindestens bis Freitag sollen im Umkreis Proben gesammelt und ausgewertet werden. Mit Ergebnissen sei von diesem Donnerstag an zu rechnen. Rott sagte, das Virus könnte zum Beispiel durch die illegale Fütterung des Geflügels mit Geflügelabfällen übertragen worden sein. „Oder die Hühner haben sich etwas vom Kompost geholt.“ Dieser Übertragungsweg würde auch die Einzelfälle erklären.

Im Sperr- und Beobachtungsgebiet darf Geflügel nur in geschlossenen Ställen gehalten werden, und verendetes oder erkranktes Geflügel muss unverzüglich dem Veterinäramt gemeldet werden. Hunde und Katzen sind der Mitteilung des Kreises zufolge einzusperren.

Wegen eines Vogelgrippefalls waren bereits 30 Hühner auf einem privaten Hof in Altbensdorf (Potsdam-Mittelmark) getötet worden. Zuvor war der Erreger Mitte Dezember in Altglobsow (Oberhavel) in einem Kleinbestand von elf Hühnern aufgetreten – und damit erstmals bei Nutzgeflügel in Brandenburg. Im Vorjahr gab es 21 Fälle – allerdings ausschließlich bei Wildvögeln. Von Mai 2006 bis Mitte Dezember war kein Fall mehr aufgetreten. (dpa/ddp)

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