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Brandenburg: Im Ergebnis noch befriedigend

Zentralabitur: Brandenburgs Schüler haben Schwächen in Mathe und Deutsch

Potsdam - Brandenburgs Abiturienten haben weiterhin Schwächen in den Kernfächern Mathematik und Deutsch – wie seit Jahren schon. Dies zeigte die Auswertung des Zentralabiturs, das 12193 Schüler im April abgelegt hatten. Dennoch zeigte sich Bildungsminister Holger Rupprecht (SPD) am Mittwoch insgesamt „zufrieden“ mit den Ergebnissen der schriftlichen Prüfungen, für die das Bildungsministerium in zehn Fächern zum ersten Mal landesweit einheitliche Aufgaben vorgegeben hatte. Dabei erreichten die Absolventen im Durchschnitt eine Drei, also „befriedigend“. Rupprecht schloss daraus: „Das Abitur in Brandenburg wird nicht verschenkt. Es war weder zu leicht noch zu schwer.“ Im Vergleich zu den dezentralen Abituraufgaben des Vorjahres, die noch jede Schule selbst gestellt hatte, haben sich in den meisten Fächern die Ergebnisse leicht verschlechtert. Rupprecht stellte aber klar, dass das Niveau der Aufgaben beim nächsten Zentralabitur deshalb keinesfalls abgesenkt werde. Im nächsten Jahr sollen auch in Berlin zentrale Abiturprüfungen abgelegt werden.

Rupprecht sagte, das Ergebnis sei im Vergleich mit anderen Bundesländern „normal“. Dennoch könne man insbesondere mit dem Abschneiden in Deutsch und Mathematik nicht zufrieden sein. So wurde in den Mathe-Grundkursen im Landesdurchschnitt nur eine Vier erreicht. Das ist schlechter als bei der letzten dezentralen Abiturprüfung, wo noch eine knappe Drei erreicht wurde. In Deutsch erreichten die Schüler der Grundkurse im Durchschnitt eine Drei Minus. Bei den Leistungskursen in Deutsch und Mathe – sie wurden von den meisten Schülern belegt – sieht es etwas besser aus. Hier wurde im Durchschnitt eine Drei erzielt. Deutlich besser waren dagegen die Zensuren in Französisch – mit einem Durchschnitt von Zwei das Fach, in dem die Schüler am besten abschnitten – oder auch Englisch.

Wenn die Detailergebnisse des Zentralabiturs vorliegen, soll es erstmals in Brandenburg ein „ Schulranking“ geben. Rupprecht kündigte an, dass die zehn Schulen mit den besten Ergebnissen veröffentlicht werden. Eine Veröffentlichung aller Schulergebnisse, wie vom CDU-Koalitionspartner gefordert, lehnte der Minister hingegen kategorisch ab. „Das wird es mit mir definitiv nicht geben.“

Nicht nur in diesem Punkt gibt es in der Bildungspolitik weiterhin Streit in der Koalition: Während die CDU darauf drängt, bereits zum nächsten Schuljahr in Brandenburg das Abitur nach zwölf Jahren einzuführen, will Rupprecht damit bis zum Schuljahr 2007/08 warten. Dies müsse mit den Betroffenen erst gründlich diskutiert werden, sagte der Minister.

Und bei den einst auf Druck der CDU entstandenen „Schnellläuferklassen“, in denen Schüler schon ab Klasse 5 die Gymnasien besuchen können, sind die Fronten noch verhärteter: Die SPD will diese Klassen, von denen es landesweit 29 gibt, auslaufen lassen. Stattdessen sollen für musische, mathematische oder naturwissenschaftliche Talente „Begabtenklassen“ eingeführt werden – die möglicherweise an Internate gekoppelt werden, um auch talentierten Schülern aus entfernteren Regionen ihren Besuch zu ermöglichen.

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