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Jagd: Krähen schießen und Hasen schützen

Die Vögel gefährden den Bestand der Tiere – und sollen gejagt werden dürfen. Natur- und Tierschützer zweifeln am Erfolg.

In Brandenburg werden immer mehr Feldhasen gesichtet. Wie der Deutsche Jagdschutz-Verband mitteilte, leben auf einem Quadratkilometer im Schnitt sechs Tiere – das sind rein statistisch gesehen eineinhalb mehr als ein Jahr zuvor. Allerdings nimmt Brandenburg trotz des Zuwachses im bundesweiten Vergleich nur einen hinteren Platz ein.

Wie die im Herbst vorgenommene Zählung ergab, liegt der deutschlandweite Durchschnittswert bei 16 Feldhasen pro Quadratkilometer. Spitzenreiter ist Nordrhein-Westfalen mit 40 Tieren pro Quadratkilometer. In Brandenburg und den anderen ostdeutschen Ländern bieten die hier dominierenden großen Agrarflächen den Hasen nur wenig gute Verstecke, um sich vor dem Fuchs zu schützen. Außerdem gibt es weniger Flächen mit den für die Tiere wichtigen Kräutern.

Und auch die sich in letzter Zeit gut vermehrenden Nebelkrähen machen gern Jagd auf den Hasennachwuchs. Nicht zuletzt deshalb hat sich der Umweltausschuss des Landtages kürzlich für den Abschuss von Nebelkrähen und Elstern ausgesprochen. Das Agrarministerium wurde aufgefordert, eine Lockerung des Vogelschutzgesetzes vorzunehmen. Diese Vögel können bereits in zwölf anderen Bundesländern gejagt werden. Während der Landesjagdverband den Beschluss begrüßt, zweifeln Natur- und Tierschützer am Erfolg. Es sei nicht nachzuweisen, dass einzelne Abschüsse tatsächlich den Krähenbestand reduzieren. Falls der Agrarminister der Aufforderung des Umweltausschusses nachkommt, könnten künftig zwischen Oktober bis Januar Krähen und Elstern gejagt werden. (Ste.)

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