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Brandenburg: Jeder dritte Hausarzt geht in Pension

Potsdam - In Brandenburgs Berlin fernen Regionen machen immer mehr Praxen dicht: Die dortigen Krankenhäuser aber, die vor einigen Jahren ebenfalls an Ärztemangel litten, haben inzwischen eine Lösung gefunden. „Wir haben die Löcher durch ausländische Ärzte gestopft“, sagte Dieter Borchmann, Geschäftsführer der Landeskrankenhausgesellschaft am Mittwoch auf einer Podiumsdiskussion in Potsdam.

Potsdam - In Brandenburgs Berlin fernen Regionen machen immer mehr Praxen dicht: Die dortigen Krankenhäuser aber, die vor einigen Jahren ebenfalls an Ärztemangel litten, haben inzwischen eine Lösung gefunden. „Wir haben die Löcher durch ausländische Ärzte gestopft“, sagte Dieter Borchmann, Geschäftsführer der Landeskrankenhausgesellschaft am Mittwoch auf einer Podiumsdiskussion in Potsdam. Insgesamt seien in den letzten Jahren rund 200 ausländische Ärzte an märkische Krankenhäuser gekommen, zumeist aus Polen, wobei einhundert davon mittlerweile weiter in die alten Bundesländer gezogen sind. „In der Kantine des Krankenhauses in Schwedt wird in manchen Ecken mehr Polnisch als Deutsch gesprochen“, so Borchmann.

Allerdings sind sich die Experten einig, dass der Zuzug ausländischer Ärzte kein Modell gegen das Sterben von Hausarztpraxen ist, das in den kommenden Jahren massiv zunehmen wird. Jeder dritte Landarzt in Brandenburg ist älter als 60 Jahre. Die größten Engpässe in der medizinischen Versorgung gibt es schon jetzt rings um Angermünde, im Altkreis Uckermark, wie Monika Puhlmann vom Verband der Angestellten-Krankenkassen erläuterte. Eigentlich müsste es dort zwanzig niedergelassene Hausärzte geben – zurzeit sind es vierzehn, die zudem ihre Praxis in der Stadt, nicht in den Dörfern des Kreises haben. Von diesen vierzehn Ärzten sind neun Ärzte älter als 60 Jahre. Dass solche Regionen Brandenburgs für Ärzte nicht attraktiv sind, hat nach Ansicht von Hans-Joachim Helmig, Chef der Kassenärztlichen Vereinigung, vor allem einen Grund: Brandenburgs Ärzte hätten auch im deutschen Vergleich die meisten Patienten zu betreuen – und diese hätten die höchste Morbiditätsbelastung, so Helmig. Gemessen an dieser hohen Arbeitsbelastung sei die Finanzierung zu schlecht. thm

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