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Brandenburg: Keine Spur: Mit Hubschraubern auf der Suche nach Ulrike Brandt

Auch über 48 Stunden nach dem Verschwinden der 12-jährigen Ulrike Brandt fehlte gestern von der Schülerin noch jede Spur. Das Mädchen hatte am Donnerstagnachmittag gegen 15.

Auch über 48 Stunden nach dem Verschwinden der 12-jährigen Ulrike Brandt fehlte gestern von der Schülerin noch jede Spur. Das Mädchen hatte am Donnerstagnachmittag gegen 15.30 Uhr das Haus ihrer Eltern an der Straße zum Samithsee in Eberswalde (Kreis Barnim) verlassen. Mit dem Fahrrad machte sie sich auf den Weg zur Sporthalle im Brandenburgischen Viertel. Dort kam sie allerdings nicht an.

Als das zierliche, etwa 1,50 Meter große Mädchen gegen 19 Uhr noch nicht nach Hause zurückgekehrt war, machte sich die Mutter auf die Suche. Nur etwa 400 Meter vom Haus entfernt fand sie das Fahrrad ihrer Tochter. Das Mountainbike hatte einen verbogenen Lenker und Kratzspuren. Noch am Donnerstagabend machte sich die Polizei mit einem Großaufgebot auf die Suche nach dem Kind. Inzwischen ausfindig gemachte Zeugen sagten, sie hätten das grüne Fahrrad bereits gegen 16 Uhr - also eine halbe Stunde, nachdem Ulrike Brandt ihr Elternhaus verlassen hatte - gesehen.

Eine 25-köpfige Sonderkommission der Eberswalder Kriminalpolizei ermittelt. Neben rund 80 Polizisten und 50 Eberswaldern, die sich freiwillig meldeten, suchen auch DRK-Helfer und Angehörige des Technischen Hilfswerks nach der Vermissten.

Um das zwei bis drei Hektar große Gebiet abzusuchen, in dem das Kind vermutet wird, hat die Polizei auch Hubschrauber eingesetzt. Sämtliche Anwohner in dem Bereich, in dem das Fahrrad der Schülerin gefunden wurde, werden von der Polizei befragt, im Stadtteil Finow wurden Plakate mit dem Bild von Ulrike Brandt und der Bitte um Hinweise verteilt. Auch in den Bussen hängen diese Plakate.

Inzwischen schließt die Eberswalder Polizei auch ein Verbrechen nicht mehr aus. Nach Auskunft von Zeugen sei etwa zum Zeitpunkt des Verschwindens von Ulrike Brandt ein weißer Kleinwagen, möglicherweise ein Golf oder Polo, an der Biesenthaler Straße gesehen worden, der in Richtung des Telekomweges fuhr. Dabei wollen die Zeugen auch den Schrei eines Kindes gehört haben, sagte die Eberswalder Polizeisprecherin Petra Stoffels.

Bisher wurden in der Nähe liegende frühere Grundstücke der sowjetischen und russischen Armee durchsucht, der Flugplatz Finow wurde gleich mehrere Male durchkämmt. Die Suche war ebenso vergeblich wie in den umliegenden Wäldern. Der Schnee von Freitagnacht hat alle möglicherweise vorhandenen Spuren verdeckt.

Ulrike Brandt gilt als zuverlässig und ruhig. Ein Grund, weshalb sie von zu Hause weggelaufen sein könnte, ist nach Auskunft der Polizeisprecherin nicht ersichtlich. "Wir hoffen, dass wir das Kind noch lebend finden," sagte sie. Allerdings müsse auch mit dem Schlimmsten gerechnet werden.

Außer ihrem Fahrrad hat die Polizei keine weitere Spur, die auf den Ort, an dem das Kind vermutlich verschwunden ist, hinweist. Die 1,50 Meter große Schülerin ist ausgesprochen schlank, sie wiegt nur 40 Kilo, hat braune Haare und diese meist zu einem Zopf gebunden, und trägt eine Brille. Diese ist lila und hat schwarze Bügel.

Da Ulrike Brandt auf dem Weg zu Sport war, hatte sie einen Rucksack mit ihren Sportsachen bei sich. Bisher seien etwa 20 Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen, die überprüft werden. Die Polizei, die bei der Suche nach der vermissten Schülerin besonders auf Zeugenhinweise angewiesen ist, ist unter der Telefonnummer 03334/63 31 16 zu erreichen. Die Bevölkerung wird gebeten, jeden "noch so kleinen Hinweis" an die ermittelnden Beamten der Sonderkommission weiterzugeben.

weso

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